Hagen Schulz erklärt die wechselvolle Kirchengeschichte Bautzens

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Die Ausbreitung des christlichen Glaubens, die Auswirkungen der Reformation und die Gründung des Klarissenklosters in Bautzen stehen im Mittelpunkt eines Rundgangs durch das Museum Bautzen. Am Sonntag, dem 26. Mai 2019, führt der Diplom-Museologe Hagen Schulz in die Thematik ein. 15.00 Uhr beginnt sein Rundgang unter dem Titel „Kirchen, Klöster und Gemeindehäuser – Schlaglichter der Bautzener Kirchengeschichte“.

Die wechselvolle Kirchengeschichte Bautzens nimmt in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts ihren Anfang. Mit Kriegszügen gegen die Slawen gelangte der christliche Glauben in die Region um Bautzen. Der erste Gottesdienst wurde vermutlich auf der Ortenburg für die Burgbesatzung gehalten. Die erste Bautzener Pfarrkirche entstand um 1000 an der Stelle des heutigen Domes St. Petri und lag im Missionsgebiet der Bischöfe von Meißen. Mit der Errichtung eines Kollegiatsstifts 1221 entwickelte sich die Pfarrkirche zu einer Hauptkirche für das Umland von Bautzen.

Einen weiteren wichtigen Impuls erhielt das Kirchenwesen mit der Gründung des Franziskaner-klosters um 1240. Daneben entstanden die Liebfrauen-, die Nikolai-, die Michaeliskirche sowie die Kirche der Hospitäler zum Heiligen Geist und zu Maria und Martha. Als letztes Gotteshaus kam 1598 die Taucherkirche dazu. Eine Zäsur in der Kirchengeschichte bildete die Einführung der Reformation 1523/24, als sich der Stadtrat und große Teile der Bevölkerung Bautzens zur lutherischen Lehre bekannten. Seitdem nutzen Protestanten und Katholiken den Dom St. Petri gemeinsam für ihre Gottesdienste und liturgischen Feiern.

Der letzte lebende Ordensbruder übergab das Kloster der Franziskaner mit der Kirche 1562 als Schenkung an das Domkapitel St. Petri. Dieses wurde 1570 der Kurie in Rom unterstellt. Ein richtungweisendes kirchengeschichtliches Ereignis war die Wiedererrichtung des alten Bistums Meißen mit Sitz in Bautzen 1921. Vier Jahre später bezogen die Franziskanerinnen vom Allerheiligsten Sakrament aus Wien das neu erbaute Klarissenkloster im Osten der Stadt. 1980 wurde der Bischofsitz des Bistums Meißen nach Dresden verlegt

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