Dr. Siegfried Seifert war einer der geistigen Vordenker während der Zeit der politischen Wende in Bautzen und brachte viele Visionen zur Neubelebung der Stadt mit auf den Weg. Als Leiter der Domschatzkammer machte er unsere Stadt überregional bekannt.

Dr. Siegfried Seifert wurde 1936 geboren. Er studierte Theologie in Leipzig und promovierte in sächsischer Kirchengeschichte. Von 1962 bis 2001 stand er im Dienst des Bischöflichen Ordinariates des Bistums Dresden-Meißen. Von 1964 bis 2001 war er Leiter des Archivs und der Bibliothek des Domkapitels und des Ordinariates, seit 1967 Domkustos des Domkapitels St. Petri, von 1985 bis 2001 Leiter der Domschatzkammer St. Petri. Dr. Siegfried.

Seifert hatte sich als ein profunder Kenner der Geschichte der Oberlausitz, Sachsens und Böhmens weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus einen guten Namen gemacht. Er brachte seine vielfältigen Kenntnisse in die Gestaltung der Stadt ein. Bereits vor der politischen Wende setzte er sich für die Erhaltung der historischen Bautzener Altstadt ein, auch nach 1989 begleitete er diesen Prozess. Seine reichhaltigen Kenntnisse zur Kirchen-, Stadt- und Kunstgeschichte Bautzens, der Oberlausitz, Böhmens und Sachsens spiegelten sich nicht nur in zahlreichen bemerkenswerten Veröffentlichungen wider, er ist auch in öffentlichen Veranstaltungen ein viel gefragter Referent. 1985 gelang es Dr. Seifert mit der Eröffnung der Domschatzkammer, die bedeutenden Bautzener Kirchenschätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Bis zu seiner Pensionierung war er deren Leiter. Die Präsentation des Bautzener Domschatzes in Salzburg brachte 1992 unserer Stadt internationale Beachtung, im gleichen Jahr organisierte er die Ausstellung des Salzburger Domschatzes in Bautzen. Fruchtbare Beziehungen baute er auch zu unseren östlichen Nachbarländern auf, das spiegelte sich in weiteren Ausstellungsprojekten wider. Dr. Seifert hat sich durch sein Wirken große Achtung und Autorität erworben, damit hat er auch andere Bautzener Archive, Museen und Einrichtungen befördert.