Bautzen wurde im Jahre 1002 erstmals als Budissin vom Chronisten Thietmar von Merseburg erwähnt. 1868 erfolgte die amtliche Umbenennung Budissin in Bautzen. Im Jahr 2002, zwölf Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands und zehn Jahre nach Start der umfangreichen Stadtsanierung, wurde das 1000-jährige Stadtjubiläum groß gefeiert.

Bautzens Geschichte im Überblick

13.500 v. Chr. Siedlung altsteinzeitliche Wildbeuter
2300 v. Chr. Siedlungen jungsteinzeitlicher Bauern
1800 v. Chr. Siedlungen bronzezeitlicher Bauern
1200 v. Chr. Bronzezeitliche Burg auf dem Protschenberg
950 v. Chr. Bronzezeitliche Burg auf dem Ortenburgfelsen
ab 450 v. Chr. fehlende Siedlungsspuren
175–350 Siedlungen germanischer Bauern
3. Jh. ostgermanische Besiedlung
7. Jh. Einwanderung slawischer Milzener
1002 erste schriftliche Erwähnung „budusin“
1018 Frieden von Bautzen zwischen Heinrich II (Kaiser des römisch-deutschen Reiches; König des Ostfrankenreiches) und Bolesław I Chobry (König von Polen)
wohl 1213 Einsetzung eines Rats nach Aufforderung durch König Ottokar I. von Böhmen zum Bau eines steinernen Rathauses
1158 Zugehörigkeit zu Böhmen
1240 erste urkundliche Erwähnung des Stadtrechtes
1241 Oberlausitzer Grenzurkunde
1250 Rechte einer freien Kommune
1346 Gründung des Sechsstädtebundes mit Görlitz, Kamenz, Lauban, Löbau, Zittau
1391 Recht der freien Ratswahl
1405 großer Handwerkeraufstand
1429/1431 erfolglose Belagerung durch die Hussiten
1524 Begründung der evangelischen Kirche in Bautzen, Dom wird Simultankirche
1634 beim Eintreffen kursächsischer Truppen lässt der kaiserliche Oberst von der Goltz die von ihm besetzte Stadt vorsätzlich in Brand stecken, Bautzen wird schwer zerstört
1635 Zugehörigkeit zu Sachsen
1709 großer Stadtbrand
1813 Schlacht bei Bautzen
1815 Auflösung des Sechsstädtebundes infolge der Teilung der Oberlausitz
1846 Eröffnung der Bahnlinie Dresden–Bautzen
1868 amtliche Umbenennung Budissin in Bautzen
1869 Eröffnung des Museums für Alterthümer der Stadt Bautzen
1872 Entstehung der ersten deutschen Schulsternwarte
1888–1891 Erbauung der neuen Maria-und-Martha-Kirche am heutigen August-Bebel-Platz
1897–1904 Errichtung des „Wendischen Hauses“ (1945 zerstört)
1902 Bautzen erhält vom sächsischen König Georg den „Rietschel-Giebel“, der am Ostgiebel des Stadttheaters angebracht wurde
1902–1906 Erbauung des Justizgebäudes
1904 Die Sächsische Landesstrafanstalt wird ihrer Bestimmung übergeben (Gelbes Elend)
1908–1909 Errichtung der Kronprinzenbrücke, heute Friedensbrücke
1912 Einweihung StadtmuseumGründung der Domowina als Dachverband aller sorbischen Vereinigungen
1913 Eingemeindung des Dorfes Strehla
1917 In Bautzen werden 11 Kirchen- und Profanglocken der Rüstung geopfert
1920 Eröffnung des Spreebades
1921 Wiedererrichtung des Bistums Meißen durch Papst Benedikt XV. mit Sitz in Bautzen. Das Kapitel wurde Kathedralkapitel und der Dom St. Petri Kathedrale des Bistums Meißen.
1922 Eingemeindung des Dorfes Seidau
1925 Gründung des Klosters der Franziskanerinnen vom Allerheiligsten Sakrament durch Bischof Christian Schreiber in Bautzen (Klosterstraße)
1928 Erste offizielle Osterreiterprozession von Bautzen nach Radibor seit dem Ende des 18. Jh.
1933 Jahrtausendfeier bezugnehmend auf die Erweiterung der Mark Meißen auf das Gebiet der Milzener, einem Teil der späteren Oberlausitz
1933–1989 Ab 1933 sind unter den Nationalsozialisten zahlreiche Menschen aus politischen Gründen im Gefängnis Bautzen I (1904 in der Breitscheidstraße erbaut) inhaftiert. Nach dem Krieg nutzen die sowjetischen Besatzer das Gefängnis als „Speziallager“. Bis 1956 sterben mehr als 3000 Gefangene auf Grund der unmenschlichen Haftbedingungen. Bis 1989 ist Bautzen I eines der größten Gefängnisse der DDR, in dem neben Kriminellen auch immer wieder Menschen aus politischen Gründen inhaftiert sind.
1933–1989 Auch in der 1906 in der Weigangstraße errichteten Haftanstalt Bautzen II waren während des Nationalsozialismus und der sowjetischen Besatzungszeit zahlreiche politische Gefangene eingesperrt. Seit 1949 nutzte die DDR das kleinere Gefängnis der Stadt immer wieder zur Inhaftierung politischer Gefangener. Ab 1956 bis 1989 diente das Haus der Staatssicherheit der DDR als Sonderhaftanstalt.
1938 Verfolgung der in Bautzen lebenden Juden und Zerstörung der in ihrem Besitz befindlichen Geschäfte im Zuge der „Reichskristallnacht“
1944 Errichtung eines Außenlagers des Konzentrationslagers Groß-Rosen im Waggonbau
1945 Festungsartiger Ausbau der Stadt als Bollwerk gegen die alliierten Truppen vor Kriegsende. Während der Kampfhandlungen wurden etwa 10 % der Wohnhäuser mit fast 34 % des Wohnungsbestandes zerstört. 18 Brücken, 35 öffentliche Gebäude, 46 Kleinbetriebe, 23 mittelgroße Betriebe wurden vollständig zerstört. In Bautzen sind auf beiden Seiten ca. 6500 Soldaten gefallen und (nach widersprüchlichen Statistiken) etwa 350 Zivilpersonen getötet worden.
1966–1989 7 Festivals der sorbischen Kultur
1969 Abbruch des Stadttheaters (mit Rietschelgiebel am Kornmarkt) und des Reichentores
1973–1975 Neubaugebiet „Dr.-Salvador-Allende-Straße“ (1500 Wohnungen)
1974 Fertigstellung der Talsperre Bautzen
1975 Neubau des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters
1977–1987 Neubaugebiet Gesundbrunnen (5 900 Wohnungen)
1991 Neugründung des SechsstädtebundesGründung der „Stiftung für das sorbische Volk“
1992 Satzungsbeschluss zur Altstadtsanierung

siehe Video rechte Spalte – Bautzen 1992
Die Teilnehmer eines Weiterbildungsseminars der Bikom GmbH Bautzen erstellten diesen Film im Jahre 1992. Ihr Ziel war es Bautzen mit all seinen Sorgen und Problemen aber auch mit seinen Schönheiten und Sehenswürdigkeiten zu präsentieren. Neben einem Interview mit Oberbürgermeister Christian Schramm wird die Stadt in ihrer ganzen Pracht vorgestellt.
1994 Niederkaina und Stiebitz werden Ortsteile von Bautzen
1995 Ernennung zur Großen Kreisstadt
1999 Kleinwelka wird Ortsteil von Bautzen
2002 1000-Jahr-Feier der schriftlichen Ersterwähnung
2003 Beginn des Rückbaus von einzelnen Wohnblöcken im Wohngebiet Gesundbrunnen
2005 Beschluss des Leitbildes „Bautzen 2020“ durch den Stadtrat
2007 Erstmalige Verlegung von „Stolpersteinen“ zur Erinnerung an jüdische Mitbürger durch den Künstler Gunter Demnig in Bautzen
2008 Das Sorbische Schul- und Begegnungszentrum nimmt nach umfangreichem Umbau seinen Schulbetrieb auf
2010 Jahrhundertflut in Bautzen