Bautzen ist das politische und geistig-kulturelle Zentrum der Sorben. Hier finden sich die wichtigsten kulturellen und politischen Einrichtungen des kleinsten slawischen Volkes, hier gibt es Schulen und einen Kindergarten, in dem man sorbisch lernen und sprechen kann.

Vor über 1000 Jahren besiedelten slawische Stämme große Teile Mittel- und Norddeutschlands. Als Gründungsjahr Budissins oder Bautzens gilt das Jahr 1002, als die Hauptburg der slawischen Milzener, erstmals urkundlich erwähnt wird. Seit tausend Jahren leben Sorben und Deutsche also hier zusammen.

Heute gibt es nur in der Lausitz noch etwa 60.000 Sorben, die kein anderes Mutterland außerhalb Deutschlands haben. Etwa fünf bis zehn Prozent der Einwohner Bautzens sind heute noch sorbischer Nationalität. Die Stadt bekennt sich zu ihrer deutsch-sorbischen Kultur und Geschichte und zeigt das zuerst durch die zweisprachige Beschilderung aller Straßen und Plätze sowie öffentlichen Einrichtungen. Die Hauptsatzung der Stadt Bautzen würdigt das Miteinander der Sorben und Deutschen als Bereicherung. Der Stadtrat hat deshalb eine Satzung zur Förderung der sorbischen Sprache und Kultur beschlossen und einen Arbeitskreis für sorbische Angelegenheiten gebildet.

Die sorbische Sprache gehört zur westslawischen Sprachgruppe. Dabei hat das rund um Bautzen gesprochene Obersorbisch stärkere Ähnlichkeiten mit dem Tschechischen, das rund um Cottbus gesprochene Niedersorbisch neigt eher zum Polnischen.