Abriss Juri-Gagarin-Schule im Bautzener Gesundbrunnen

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zwei grüne Bagger reißen ein altes Schulgebäude ab

„Leute, lasst uns seine Schönheit bewahren und vermehren, nicht zerstören“, waren die Worte des ersten Menschen im Weltall, Juri Gagarin. Benannt nach dem sowjetischen Kosmonauten, wird nun, 45 Jahre nach dem Erbau der einstigen Schule im Bautzener Gesundbrunnen, selbige dem Erdboden gleichgemacht. Hier soll Platz für Neues entstehen.

Von der Grundschule zur Schule mit Lernförderung – Fensterbild von Ehrenbürger Buck gesichert
Einst als Schule nach Dresdener Modell erbaut, erfuhr diese eine wechselvolle Geschichte. Mit der Eröffnung am 1. September 1980 als Polytechnische Oberschule erhielt sie drei Jahre später den Namenszusatz „Juri Gagarin“. Nach der politischen Wende, im Jahr 1990 folgend, bekam sie den Titel „5. Grundschule“. Das Schulgelände wurde teilweise auch zur öffentlichen Fläche umgewidmet, einst zu erkennen an der fehlenden Umzäunung. 1996 beschloss der Bautzener Stadtrat im Rahmen der Schulnetzplanung, dass die J.-Gagarin-Schule zum Ende des Schuljahres 1999/2000 aufgelöst werden soll. Die Schüler lernten fortan in der Frédéric-Joliot-Curie-Grundschule. Seit 2002 wurde das Gebäude in eine Schule zur Lernförderung (Förderschule „L“) umgewidmet. Nach dem Umzug und der Eröffnung des Förderzentrums „Am Schützenplatz“ diente die einstige J.-Gagarin Schule schließlich zwischenzeitlich als Ausweichquartier bei der Sanierung der Curie-Grundschule ca. 2015–2016 und der J.-G.-Fichte-Grundschule ca. 2016–2017. Danach verlor sie ihren Zweck und blieb seither leer. Bestandteil des Hauptgebäudes war ein Farbglasfensterbild des sorbischen Malers Jan Buck, welches bereits 2023 sichergestellt werden konnte. Buck ist ebenso Ehrenbürger der Stadt Bautzen (verstorben am 1. April 2019).

Platz für Neues
Die Firma Klixer Recycling GmbH ist mit dem Abriss der Schule beauftragt. Mit dem Rückbau im Frühjahr 2025 schafft die Stadtverwaltung nun neue Entwicklungspotenziale. Die Kosten des Vorhabens belaufen sich auf reichlich eine halbe Million Euro aus städtischen Eigenmitteln. Das ehemalige Schulgelände umfasst eine Fläche von ca. 2,2 Hektar und ummantelt zu knapp einem Drittel den Bautzener Vorstau. Das gesamte Gebiet des Vorstau-Areals im Bereich der Otto-Nagel-Straße, dem Gesundbrunnen und der Juri-Gagarin-Straße wird nun als neues Flächenpotenzial für Bautzen betrachtet.
Im Flächennutzungsplan der Stadt Bautzen ist der Bereich der Schule noch als Gemeinbedarfsfläche ausgewiesen, das Gebiet um den Vorstau als Grünfläche, der Vorstau selbst als Wasserfläche und der Standort Otto-Nagel-Straße als Wohnbaufläche. Durch den Lärmeintrag der Autobahn steht die schalltechnische Untersuchung an, ebenso sind Erschließungs- und Naturschutzbelange zu prüfen. Anschließend würden mit diesen Erkenntnissen die Entwicklungsmöglichkeiten präzisiert und eine mögliche Anpassung des Flächennutzungsplanes zur Folge haben. Erst danach kann das neue Quartier im Bautzener Gesundbrunnen beplant werden.

zwei grüne Bagger reißen ein altes Schulgebäude ab
Abriss des Gebäudes der ehemaligen Juri-Gagarin-Schule durch die Firma Klixer Recycling GmbH
buntes Farbglasfensterbild
Bestandteil des Hauptgebäudes der ehemaligen Juri-Gagarin-Schule war ein Farbglasfensterbild des sorbischen Malers Jan Buck

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