Unter dem Leitgedanken „Wirtschaft & Wissenschaft – Impulstreiber für regionales Wachstum“ hat Oberbürgermeister Karsten Vogt im Rahmen der Regionalkonferenz die Perspektiven der interkommunalen Zusammenarbeit vorgestellt. Ziel ist es, die Kräfte von Kommunen, Wissenschaft und Wirtschaft zu bündeln und die Region entlang des Korridors Dresden – Bautzen – Görlitz nachhaltig zu stärken.
„Wir wollen die Verkehrsachse zu einer Entwicklungsachse machen – zu einer Arterie für Wissen, Kapital und Kompetenzen zwischen Ober- und Mittelzentren sowie ländlichen Kommunen“, betonte Vogt. Der sogenannte Innovationskorridor soll als gemeinsamer Handlungsrahmen dienen, um regionale Wertschöpfung gezielt zu stärken und die Zukunftsfähigkeit der Region nachhaltig zu sichern.
Der Korridor umfasst ein erhebliches wirtschaftliches und gesellschaftliches Potenzial: Rund 75 Prozent der Wertschöpfung der beteiligten Gebietskörperschaften entstehen bereits heute entlang dieser Achse. In der Region leben und arbeiten rund 500.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, etwa 60.000 Selbstständige und Betriebe, mehr als 48.000 Studierende sowie über 40 Berufs- und Wissenschaftseinrichtungen. Diese Kräfte sollen künftig stärker gebündelt und strategisch aufeinander abgestimmt werden.
Der Innovationskorridor versteht sich dabei als identitätsstiftendes Instrument. Er zielt darauf ab, Wertschöpfung zu koordinieren, ganzheitliche Innovationsketten zu stärken und eine dynamische Entwicklung durch und mit Bundes- und Großforschungszentren, Hochschulprojekten sowie Innovationslaboren zu ermöglichen. Gleichzeitig soll er die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Bevölkerung systematisch fördern.
„Zukunftssicherung gelingt nur gemeinsam – mit Verantwortung, koordinierter Steuerung und klaren Zielen“, so Vogt. Voraussetzung dafür seien ein gemeinsames Mindset, tragfähige interkommunale Strukturen sowie die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten, um Chancen auch tatsächlich nutzen zu können. Transparenz, Monitoring und eine koordinierende Rolle des Freistaates – insbesondere auf Ebene der Staatskanzlei – seien dabei zentrale Erfolgsfaktoren.
Ein konkreter Impuls kommt aus Bautzen selbst: Mit dem Interkommunalen Zentrum für Wirtschafts- und Bildungsentwicklung (IZWB) investiert die Stadt – gefördert durch das STARK-Programm – über einen Zeitraum von vier Jahren mehr als drei Millionen Euro in die Bereiche Bildung, Innovation und Transfer, Flächen-, Verkehrs- und Standortentwicklung sowie Beteiligung und Marketing. Das Projekt ist im Oktober 2025 gestartet und versteht sich als praktisches Beispiel gelebter interkommunaler Zusammenarbeit.
„Interkommunale Kooperation ist kein Zukunftsprojekt, sondern bereits Realität“, resümierte Vogt. Die Regionalkonferenz habe deutlich gemacht, dass die Region über alle Voraussetzungen verfüge, um gemeinsam zu wachsen. Die Stadt Bautzen lädt alle kommunalen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Partner ein, den Innovationskorridor aktiv mitzugestalten und die Chancen für Wirtschaft, Wissenschaft und Bevölkerung gemeinsam zu nutzen.
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