Bücher, Gold und eine Kokosnuss. Was uns ein Inventar über das Bautzner Ratsarchiv im 16. Jahrhundert erzählen kann

|   KategorienStadt Bautzen

Im nächsten Vortrag innerhalb der Veranstaltungsreihe des Archivverbundes stehen die Geschichte der Bestände des Stadtarchivs und der ehemaligen Archivräume im Rathaus im Fokus. Im Stadtarchiv hat sich ein Inventar des Notars Valentin Reiff von 1597 erhalten, in dem alle wichtigen Bücher und Dokumente des Rats verzeichnet sind, aber auch Urkunden, Geld und Wertgegenstände, die Bautzener Bürger in den Gewölben des Rathauses deponiert hatten.

Anhand dieser seltenen Quelle taucht der Referent Dr. Christian Speer (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) ganz tief in die Geschichte des Ratsarchivs im 16. Jahrhundert und damit auch in die Aufbewahrung der Unterlagen im Rathaus, insbesondere in der damaligen „Ratsstube“, dem heutigen Ratssaal ein. Mit Hilfe des Inventars lässt sich die räumliche Situation des Archivs im ersten Obergeschoss des Rathauses mit seiner Ausstattung an Tischen, Schränken oder Truhen rekonstruieren und so ein lebendiges Bild einer der wichtigsten städtischen Institutionen zeichnen. Geradezu kriminalistisch wird der Referent nachweisen, welche Unterlagen an welcher Stelle lagen und wie sich daraus Erkenntnisse über die Arbeitsweise im alten Ratsarchiv und über die politischen Ordnungsvorstellungen der Stadtschreiber gewinnen lassen.

Der Vortrag ist aber nicht nur für die Archivgeschichte interessant, thematisiert wird auch die Raumnutzung und -aufteilung im Rathaus, in dem das Archiv bis 1914 untergebracht war.

Der Vortrag findet am Dienstag, den 3. Juni um 19.00 Uhr im Veranstaltungssaal auf der Schloßstraße 12 statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Erste Seite im Inventar des Ratsarchivs von 1597, Archivverbund Bautzen, Stadtarchiv, 68002 Handschriftensammlung U III, Nr. 47

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