Internationaler Museumstag im Museum Bautzen

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Am 18. Mai 2025 findet der diesjährige und wie jedes Jahr auf die Bedeutung von Museen für die Gesellschaft hinweisende, Internationale Museumstag statt. Zu diesem Anlass lädt das Museum Bautzen alle Interessierten ein, das Haus bei freiem Eintritt zu besuchen und auch an den beiden angebotenen Führungen teilzunehmen.

Um 11.00 Uhr wird die Leiterin der Abteilung Kunst des Museums Bautzen, Ophelia Rehor, durch die aktuelle Kabinettausstellung „Carl Lohse – Jeder Mensch ist irgendwie ein großer Gesang“ führen. Zum 130. Geburts- und zugleich 60. Todesjahr des Künstlers zeigt die Ausstellung eine Reihe expressiver Bilder aus dem Frühwerk des Künstlers, die Lohse zwischen 1919 und 1921 malte. Sie stellt besonders Porträts von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt, die damals teils im Armenhaus Bischofswerda lebten. Heute meist namenlos sind manche der Porträtierten durch seine Kunst in unserer kulturellen Erinnerung aufgehoben. Zugleich sind die Porträts geeignet, die Kunstauffassung Carl Lohses in herausgehobener Weise zu zeigen. Der Künstler lässt oft genug die Trostlosigkeit der Verhältnisse jener Menschen in seinen expressiven, farbigen, sensiblen Arbeiten erkennen und nutzt dabei die verwendeten Farben in der für ihn typischen und in seiner Zeit üblichen Herangehensweise, um die Gemütslagen der Porträtierten zu beschreiben.

Um 14.00 Uhr bietet der Museologe, Hagen Schulz, eine Führung durch die Abteilungen „Stadt“ und „Kunst“ der Dauerausstellung an. Der Rundgang „Marianne Britze, Ingeborg Eule und Jutta Zoff – Bedeutende Bautzenerinnen“ widmet sich Frauen, die in den vergangenen 150 Jahren künstlerisch, politisch oder wirtschaftlich in Bautzen gewirkt haben und macht ihre Lebensleistung sichtbar. Frauen wurden in historischen Betrachtungen zur Geschichte der Stadt Bautzen bis weit in das 20. Jahrhundert hinein so gut wie gar nicht gewürdigt oder finden bisher nur am Rande Erwähnung. Noch zu Beginn des vorigen Jahrhunderts waren die Möglichkeiten für Frauen, sich beruflich zu orientieren, und sich eine eigene wirtschaftliche Existenz aufzubauen oder sich gesellschaftlich und politisch zu engagieren, sehr begrenzt. Die Frauen, welche sich für einen eigenständigen Weg entschieden oder eine wichtige Funktion innerhalb des öffentlichen Lebens anstrebten, hatten oft mit großen Widerständen zu kämpfen.

Die Führungen sind in der Personenzahl begrenzt. Um Anmeldung unter der Telefonnummer 03591 534-933 oder persönlich an der Museumskasse wird gebeten. Der Eintritt ist zum Internationalen Museumstag frei.

Carl Lohse, Gelbes Kind, 1919. Öl auf Pappe, Leihgabe aus Privatsammlung Dresden.
Anonymus, Marianne Britze (Staffelei). Wohl 1955–1960. Museum Bautzen

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