Oberbürgermeister erhält Einblicke in Jugendarbeit der Partnerstädte

|   KategorienStadt Bautzen

Am 23. April konnte Oberbürgermeister Karsten Vogt 18 jugendliche Gäste aus Heidelberg, Jelenia Gora und dem Bautzener Jugendforum im Rathaus begrüßen. Die Gruppe hatte sich angemeldet, um sich über die Jugendarbeit sowie die Verwaltungsstrukturen in ihren jeweiligen Städten auszutauschen. In einer kurzen Einführung ging Vogt zunächst auf den Wirtschaftsstandort Bautzen und eine Bedeutung für die Oberlausitz ein. Über die städtischen Bemühungen zur Entwicklung der Wirtschaft und die demografischen Tendenzen leitete er den Gedankenaustausch zur Mitwirkung junger Menschen an kommunaler Politik ein.

Anika berichtete, dass in den 50 Heidelberger Schulen im Unterricht über die Möglichkeiten eines Jugendbeirates gesprochen wurde, was sie persönlich sehr interessant fand. Aller zwei Jahre werden dort 13- bis 19-Jährige Einwohner aufgerufen, sich für einen Sitz im Beirat zu bewerben bzw. an der online-Wahl teilzunehmen. In der Folge entsteht eine Art Wahlkampf um die 30 Sitze im Gremium. Im Jugendbeirat werden dann Mitglieder und deren Stellvertreter gewählt, die vom rederecht des Gremiums in allen anderen städtischen Ausschüssen Gebrauch machen. Hier besteht auch die Möglichkeit, eigene Anträge einzubringen. Andererseits berät der Jugendbeirat alle städtischen Vorlagen, die für junge Menschen von Interesse sein könnten. Dieses System kann aber nur funktionieren, wenn es in der Verwaltung einen festen Ansprechpartner für Jugendfragen gibt.

Kasper und Anton aus Jelenia Gora bestätigten, dass der Jugendbeirat in Bautzens Partnerstadt ähnlich funktioniert. Auch hier können Ideen eingebracht und diskutiert werden. Zudem ist man neben der Verwaltung auch in einem intensiven Austausch mit ortsansässigen Wirtschaftsunternehmen.

In beiden Städten mischen sich die jungen Menschen gern und intensiv ein. Wenn es um die Optimierung des ÖPNV geht, um Berufsorientierung für eingeschränkte Jugendliche, um kostenfreie Theatertickets für Schüler und Studenten oder um fehlende Fahrradständer – der Beirat bringt die Themen gegenüber der Verwaltung zur Sprache und dort wird gehandelt. Das Projekt-System verglich Oberbürgermeister Karsten Vogt mit dem Bautzener Bürgerhaushalt. Auch hier können Ideen eingebracht werden, die dann durch die Verwaltung geprüft und im Idealfall umgesetzt werden.

Und wie steht es um das Bautzener Jugendforum? Nach diversen Versuchen in den vergangenen Jahren steht nun ein Forum in den Startlöchern, was sich über das Programm „Partnerschaft für Demokratie“ gefunden hat. Allerdings stehe man erst am Anfang. Öffentlich sichtbar wird es mit dem ersten selbst organisierten Jugendtag, dem YOLO rund um den Theaterplatz, am 16. Mai 2025. Hier möchte man auch um Mitglieder werben, da sich ein Teil der Mitglieder aktuell in der Abiturvorbereitung befindet und nach dem Sommer ein Studium aufnimmt. Genau an dieser Stelle lag und liegt das Hauptproblem für die Beständigkeit eines solchen Forums in Bautzen.

Nach anderthalb Stunden resümierte Oberbürgermeister Karsten Vogt sehr deutlich: „Wir müssen in Bautzen mehr Gas geben! Heidelberg und Jelenia Gora sind in Sachen Jugendarbeit schon sehr viel weiter.“ Die Jugendsatzung von Heidelberg hat er sich jedenfalls schon mal auf seinen Rechner geladen.

Oberbürgermeister Karsten Vogt mit Schülern aus Heidelberg und Jelenia Gora

Zurück