Wichtiger Meilenstein für Hochwasserschutz gesetzt

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Tief ins Gedächtnis der Seidauer im Bautzener Nordwesten hat sich das Unwetter vom September 2022 eingeprägt. Ein Starkregenereignis versetzte binnen kürzester Zeit den Stadtteil unter Wasser und verursachte hohe Schäden. Eine der Ursache für die stark eintretende Überflutung war das Anschwellen des aus Bautzen-Rattwitz einfließenden Jordanbaches. Das kleine Bächlein trug zu jener Zeit eine gewaltige Wassermasse mit sich, die wiederum Teile der Bautzener Seidau überflutete.

Drei Jahre später, am 25. März 2025 wurde nun eine wichtige bauliche Maßnahme umgesetzt, die eine deutliche Verbesserung für die Bewohnerinnen und Bewohner darstellt. Der Eröffnung wohnten neben Vertretern der Stadtverwaltung auch die bauleistenden Firmen sowie Stadt- und Ortschaftsräte aus Stiebitz bei, Dompfarrer Veit Scapan übernahm zugleich die Weihe der Anlage. Mit dem Hochwasserrückhaltebecken in Bautzen-Rattwitz, zwischen der Autobahn A4 und der Dresdner Straße gelegen, ist ein bemerkenswertes Bauwerk entstanden. Die vorhandene topografische Lage im Einklang mit der Umgebung bot die Gelegenheit ein Naturbecken zu schaffen, welches am östlichen Rand den ehemaligen Bahndamm der stillgelegten Strecke Bautzen – Hoyerswerda nutzt. Der Damm wird durch eine Spundwand verstärkt und mit einem neuen Durchlass versehen. Dieser hat die Funktion, den Wasserlauf des Jordanbaches zu drosseln. So wurde der ehemalige Durchlass, ein Gewölbetunnel im Bahndamm, abgerissen und durch ein vorgebautes, drei Meter kubisches Betonbecken ersetzt. Dieses hat einen kleinen, 50 cm breiten Durchlass, der die Drosselung des Jordanbaches von 500 Litern Wasser pro Sekunde ermöglicht. So kann das Naturbecken im Starkregenfall mit einer Gesamtkapazität von bis zu 31.000 Kubikmetern Wasser angestaut werden. Zum Vergleich: Das sind etwa 150.000 Badewannen.

Bauleistung im Zeitplan – Erleichterung für die Seidau

Bereits im Jahr 2010 wurden erste Überlegungen seitens der Stadt unternommen. Konkrete Züge nahm das Projekt schließlich in den letzten drei Jahren an. Mit der Beauftragung der Firma BauCom GmbH aus Bautzen und dem Ingenieurbüro iKD Ingenieur-Consult GmbH durch den Bauausschuss im April 2024 ging es dann planmäßig und zügig voran. Der Spatenstich am 21. Mai 2024 gab schließlich den Zeitplan bis zur Inbetriebnahme im Frühjahr 2025 vor. „Ich bin sehr froh darüber, dass wir diese wichtige Maßnahme für den Hochwasserschutz in Bautzen nun umsetzen konnten. Die Bilder von 2022 werden sich in dieser furchtbaren Form nun hoffentlich nicht wiederholen“, so Oberbürgermeister Karsten Vogt. Nun kann mit einem ca. 44 prozentigen Hochwasserschutz vom Gesamteinzugsgebiet gerechnet werden. Eine verhältnismäßig gute und sichere Quote. Die Kosten des Gesamtbaus belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro, darunter auch anteilige Fördermittel. Das federführende städtische Hoch- und Tiefbauamt setzt weitere Maßnahmen des Hochwasserschutzes in einem Managementplan unter Beteiligung weiterer Partner und Behörden in Bautzen um und gewährleistet den wichtigen Schutz der Bevölkerung.

 

Bilder:

Durchschneiden das rote Band zur Eröffnung des Hochwasserrückhaltebeckens Bautzen-Rattwitz (v.l.), Bürgermeister Heiko Nowak, Oberbürgermeister Karsten Vogt, Bürgermeister Dr. Robert Böhmer, Thomas Drechsler (iKD Ingenieur-Consult GmbH) und Roland Zetsch (BauCom GmbH)

Pfarrer Veit Scapan bei der Weihe des Hochwasserrückhaltebeckens Bautzen-Rattwitz

Luftperspektive Hochwasserrückhaltebecken Bautzen-Rattwitz

Link: Lageplan Hochwasserschutz Bautzen PDF

Durchschneiden das rote Band zur Eröffnung des Hochwasserrückhaltebeckens Bautzen-Rattwitz (v.l.), Bürgermeister Heiko Nowak, Oberbürgermeister Karsten Vogt, Bürgermeister Dr. Robert Böhmer, Thomas Drechsler (iKD Ingenieur-Consult GmbH) und Roland Zetsch (BauCom GmbH)
Pfarrer Veit Scapan bei der Weihe des Hochwasserrückhaltebeckens Bautzen-Rattwitz
Hochwasserrückhaltebecken, Blick westlich Richtung Seidau
Hochwasserrückhaltebecken, Dammbecken mit Durchlauf
Hochwasserrückhaltebecken, Betonbecken und Damm
Schulung Einlaufbauwerk
Einrammen Spundwand als Dichtung
Baugrube Überlaufschwelle mit Dichtung

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