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Am 27. Januar 2025 beging die Stadt Bautzen den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, der seit 1996 ein fester Bestandteil des städtischen Kalenders ist. Die Gedenkveranstaltung fand am Gedenkstein für die Opfer des Außenlagers des KZ Groß-Rosen an der Neuschen Promenade, nahe dem Eingang des ALSTOM-Werkes, statt. Oberbürgermeister Karsten Vogt und Dezernentin Kristin Penther erinnerten in ihren Ansprachen an die Opfer des Nationalsozialismus und betonten die Bedeutung der Erinnerungskultur. Die Stadträtinnen Andrea Kubank und Astrid Riechmann mahnten ebenfalls zur Wachsamkeit gegenüber Intoleranz und Hass.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Jugendblasorchester Bautzen. Zu den rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählten Vertreterinnen und Vertreter von ALSTOM, Kirchengemeinden, Stadträte, Politiker sowie Bürgerinnen und Bürger. Nach einer Phase des stillen Gedenkens legten die Anwesenden Blumengestecke am Gedenkstein vor dem Westeingang des ehemaligen Waggonbaus, dem heutigen ALSTOM-Werk, nieder.

Das Außenlager des Konzentrationslagers Groß-Rosen in Bautzen
Die Waggonbau- und Maschinenfabrik Bautzen wurde bereits 1846 gegründet. Von Oktober 1944 bis April 1945 befand sich auf ihrem Gelände ein Außenlager des Konzentrationslagers Groß-Rosen. Die etwa 500 bis 600 Häftlinge, überwiegend jüdische Männer aus Polen, der Tschechoslowakei, der Sowjetunion, Frankreich, Belgien, Deutschland und Jugoslawien, wurden unter unmenschlichen Bedingungen zur Produktion von Teilen für die Rüstungsindustrie sowie zum Bau von Panzersperren und Schützengräben gezwungen. Mitte April 1945 wurde das Lager geräumt, und die Häftlinge wurden zu einem Todesmarsch in Richtung Nixdorf (heute Mikulášovice, Tschechien) gezwungen, den viele von ihnen nicht überlebten.Im Jahr 1979 wurde auf dem wieder in Betrieb genommenen Werksgelände eine Gedenkanlage für die Opfer des Außenlagers errichtet. Aufgrund eines Bauvorhabens wurde diese jedoch 1993 entfernt und nicht wieder aufgebaut. Am 27. Januar 1997 wurde außerhalb des Betriebsgeländes ein neuer Gedenkstein zur Erinnerung an das Außenlager eingeweiht. Neben dem Gedenkstein wurde zusätzlich eine Informationstafel zur Geschichte des Lagers aufgestellt. Mit der jährlichen Gedenkveranstaltung setzt die Stadt Bautzen ein wichtiges Zeichen für das Erinnern an die Verbrechen des Nationalsozialismus und die Würdigung der Opfer.