„Trutziges Stadtvolk“? Bautzener Handwerkeraufstände gegen den Stadtrat im späten Mittelalter

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Stadtunruhen, Bürgerkämpfe, Zunftrevolution – seit dem 14. Jahrhundert trat dieses Phänomen vermehrt in beinahe allen größeren Städten des Alten Reiches zutage. Aus Unzufriedenheit über die bestehenden Verhältnisse widersetzten sich Teile der Bürgerschaft mehr oder weniger gewaltsam der Stadtobrigkeit. Insbesondere ökonomisch erfolgreiche Stadtbewohner wie Handwerker und andere Gewerbetreibende forderten mehr politische Teilhabe.
In Bautzen gipfelten die seit 1389 aufflammenden Unruhen im großen Handwerkeraufstand von 1405 und dem sogenannten „Blutgericht“ König Wenzels IV. im Jahre 1408; Vorgänge, die von Richard Schlemmer 1928 im ersten Teil seines Historischen Romans „Trutziges Stadtvolk“ literarisch verarbeitet wurden.
Im Rahmen einer archivalischen Spurensuche möchte Stadtarchivar Rico Heyl neben chronikalischen Quellen auch zeitgenössische Urkunden, Rechnungs- und Steuerbücher sowie die Ursachen und Folgen des Handwerkeraufstands stärker in den Blick nehmen.

Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Verein Altstadt Bautzen e.V. am Dienstag, den 14. März 2023, 19.00 Uhr im Veranstaltungsraum des Archivverbunds in der Schloßstraße 12 statt.
Der Eintritt ist frei.

Ratsurkunde mit der ältesten erhaltenen Bautzener Innungsordnung von 1408/1419, eingebunden in einem Gerichtsbuch aus dem 16. Jahrhundert (Archivverbund Bautzen, Stadtarchiv, 62200 Gerichtsbücher, Nr. 5)

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