Vortrag: Der Rede wert!

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Im Sommer 1661 erhält Anna Sophia, Frau des Zittauer Bürgermeisters Heinrich v. Heffter, Besuch von Verwandten und Freunden, darunter sind auch Mitglieder der Familie ihres älteren Stiefbruders, des Rittmeisters Christian Hübsch. Die Schwägerin Anna Martha, eine Tochter des Bautzener Bürgermeisters David Berringer, braucht Abwechslung und Trost. In diesem Jahr hat sie drei ihrer Kinder verloren, das neugeborene Zwillingspärchen sowie wenige Monate später ihre vierjährige Tochter Anna Margaretha, eine Patentochter von Heinrich v. Heffter. Aber dieser Besuch endet nicht nur für die beiden Frauen plötzlich und anders als erhofft.

Die Geschichtsschreibung vermittelt die gängige Botschaft: Das Leben und Wirken von Frauen ist nicht der Rede wert. Bedeutsam und anerkennungswürdig sind Männer. Das dies den Frauen (der damaligen Zeit) keines Falls gerecht wird, vermittelt Kersten Kühne in ihrem Vortrag. Sie rückt Frauen- und Familiennetzwerke der Oberlausitz des 17. Jahrhunderts ins Blickfeld. Die Familien Hübsch, Schmeiss und Vollhart werden zur Blaupause für die Fragen: Was leisteten Frauen für ihre Familien und die Gesellschaft? Wie lebten sie und welche Netzwerke pflegten sie, obwohl sie meist nicht im Rampenlicht standen? Was bedeutet das für uns heute?

Der Vortrag findet anlässlich des Internationalen Frauentages statt und ist eine Veranstaltung innerhalb der Frauenaktionswochen 2022, die gemeinsam von der Fraueninitiative Bautzen e.V., dem DGB Ostsachen sowie den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt und des Landkreises Bautzen unter dem Motto „Einmischen. Aufmischen. Mitmischen.“ veranstaltet werden.

Der Vortrag findet online über das Programm „Webex“ statt. Der Zugangslink wird rechtzeitig auf den Websites der Veranstaltungspartnerinnen und auf der Website des Archivverbundes unter www.archivverbund-bautzen.de veröffentlicht.

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