mit Bettina Renner, Regisseurin
Während der Recherchen zum Projekt „Ein Teppich aus Persien“ stieß die Regisseurin Bettina Renner im Bautzener Stadtarchiv auf ein besonderes Zeitdokument ihrer einstigen Schule in Bautzen: Eine Schulchronik der POS Adolf Diesterweg Bautzen. In diesem Dokument entdeckt sie, wie die Veränderungen in der DDR über das Kollektiv der Lehrenden an dieser Schule hereinbrachen: Sie liest von Verunsicherung, Verärgerung, von der Parteigruppe, die sich langsam auflöst und alten und neuen Lernzielen. Subbotniks und Schul-Manöver entschwinden genauso wie die Feiern im Kollektiv aus dem Alltag. Wehmut klingt in den Texten, aber auch Verärgerung, Trotz und Sorgen. Es ist eine inhaltliche und emotionale Berg- und Talfahrt, die am Ende des Schuljahres im Sommer 1990 mit der bitteren Erkenntnis beschrieben wird, dass der in diesem Jahr gefeierte Lehrertag wohl der letzte sein wird. Die im Stadtarchiv vorhandene Chronik ist ein wertvolles Zeitdokument, sowohl in der Sprache als auch inhaltlich zeigt sich der Spagat zwischen dem Glauben an den Sozialismus und dem Wunsch nach Veränderung. In den Texten kann man das Gefühl der Zeit, welches viele Menschen damals in Bautzen durchlebten, nachempfinden. Bettina Renner wird das Dokument vorstellen und einzelne Passagen daraus lesen.
Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 9. November um 19.00 Uhr im Veranstaltungsraum des Archivverbunds Bautzen, Schloßstraße 12 statt. Wir bitten um Anmeldung unter archivverbund(at)bautzen.de oder Telefon 03591 534 878. Bitte beachten Sie die zum Zeitpunkt der Veranstaltung geltenden Regelungen entsprechend der Corona-Schutz-Verordnung. Der Eintritt ist frei.