Freie Fahrt auf der Taucherstraße

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Eine Frau und fünf Männer zerschneiden ein rotes Band, dass über die Straße gespannt ist

Die Arbeiten an der Taucherstraße zählten in den vergangenen Jahren zu den umfangreichsten in der Stadt Bautzen. Seit 2015 wurde zwischen der Löbauer Straße und der August-Bebel-Straße gebaut. Nun rollt der Verkehr wieder ungehindert. Am Nachmittag des 13. Novembers wurde die Baustelle feierlich freigegeben.

Im Oktober 2014 hatte der Stadtrat den grundhaften Ausbau der Taucherstraße beschlossen, einschließlich der Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung und der Abwasseranlagen. Gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung Bautzen (EAB) und den Energie-und Wasserwerke Bautzen GmbH (EWB) wurde die Maßnahme in vier Bauabschnitten umgesetzt. In Teilen war die Comtec OHG in die Maßnahmen integriert. Thomas Leschke vom gleichnamigen Ingenieurbüro koordinierte den Ausbau der Taucherstraße, der August-Bebel-Straße und Teilen des August-Bebel-Platzes.

Zuerst rückten die Baufahrzeuge 2015 zwischen Weigangstraße etwa zur Mitte des Friedrich-Engels-Platzes an. 2016 folgte die August-Bebel-Straße und im Jahr darauf wurde die Taucherstraße ab der Weigang- in Richtung Löbauer Straße ausgebaut. Gesamtkosten für die drei Teilabschnitte: ca. 1,8 Mio. Euro.

2018 sollte der Abschnitt zwischen Friedrich-Engels-Platz und August-Bebel-Straße in Angriff genommen werden. Auf die öffentliche Ausschreibung hatte sich allerdings nur ein Bauunternehmen gemeldet und das mit einem Angebot, dass sehr weit über den planerisch ermittelten Kosten lag. So entschied man sich im Rathaus, die Maßnahme Ende 2018 erneut zur Ausschreibung zu bringen. Mit Erfolg. Am 1. April 2019 begannen die Arbeiten zwischen dem Friedrich-Engels-Platz und der Ausfahrt vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB). Die Regulierung des Busverkehrs stellte nämlich neben der baulichen eine sehr knifflige organisatorische Herausforderung dar. Um es vorweg zu nehmen: diese Herausforderung wurde mit Bravour gemeistert. So ließ es sich Baubürgermeisterin Juliane Naumann bei der Verkehrsfreigabe auch nicht nehmen, sich bei allen Planern, Bauleuten, den Busunternehmen aber auch bei den Nutzern sehr herzlich zu bedanken.

Ein weiterer Grund zur Freude war der Ausbau der Kreuzung Taucher-/Karl-Liebknecht-/August-Bebel-Straße. Der war eigentlich erst für das kommende Jahr vorgesehen, konnte aber schon in diesem Jahr umgesetzt werden. Dem Ablauf spielte auch in die Karten, dass der Fernwärmeanschluss über die Bahnhofstraße vorzeitig realisiert werden konnte und sich die Umleitungssituation entschärfen ließ. Somit wurde am 13. November 2019 tatsächlich ein Schlussstrich unter die Mamut-Baumaßnahme Taucherstraße gezogen. Bus- und Autofahrer können also aufatmen. Juliane Naumann: „Lediglich im Bereich der Grünanlagen haben wir noch Nachholbedarf. Darum wird es im Frühjahr 2020 noch einige Pflanzungen geben“.

Was hat sich baulich im aktuellen Bauabschnitt am August-Bebel-Platz verändert? Optisch heben sich die Fahrbahn sowie der Bushaltebereich auf der einen und der Parkplatzbereich auf der anderen Seite voneinander ab, vorher war hier nur Kleinsteinpflaster. Es gibt zwei Querungshilfen für Fußgänger: eine an gewohntem Ort Höhe ZOB und eine zweite an der Kreuzung Taucher-/Karl-Liebknecht-/August-Bebel-Straße. Die Funktionen der Bushaltestellen bleiben grundsätzlich erhalten. Zukünftig soll aber der Halt für Fernbusse vom touristischen Parkplatz an der Schliebenstraße hierher verlegt werden. Gespräche dazu laufen bereits.

Am östlichen Straßenrand sind  wie gewohnt Stellflächen für PkW angeordnet. Neu dabei: montags bis freitags ist zwischen 7.00 und 17.00 Uhr Kurzzeitparken (Parkscheibe) möglich, um dem Bedarf der Besucher diverser angrenzender Einrichtungen, wie Ärzten und Anwaltskanzleien, gerecht zu werden. Komplettiert wurde auch das Blindenleitsystem im Bereich des ZOB einschließlich der beiden Querungshilfen.

Für den letzten Bauabschnitt fielen Kosten in Höhe von ca. 1,4 Mio. Euro an. Für den grundhaften Ausbau der Taucherstraße erhielt die Stadt Bautzen insgesamt eine umfangreiche Förderung vom Freistaat Sachsen. 80 Prozent der Kosten, die für den Straßenbau anfielen, wurden als Zuwendung im Rahmen der Förderung des kommunalen Straßen- und Brückenbaus ausgeschüttet.

Dank der Förderung des reinen Straßenbaus durch den Freistaat Sachsen aus der „Richtlinie zur Förderung von Straßen- und Brückenbauvorhaben kommunaler Baulastträger“ konnten in den einzelnen Bauabschnitten zwischen 70 und 80 Prozent für Maßnahmen des Straßenbaus akquiriert werden.

Eine Frau und fünf Männer zerschneiden ein rotes Band, dass über die Straße gespannt ist
Thomas Leschke, Ingenieurbüro Leschke Bautzen, Bauoberleitung Alexander Ahrens, Oberbürgermeister, Juliane Naumann, Bürgermeisterin für Bauwesen, Heinrich Schleppers, Stadtrat (CDU) Marko Schiemann, Landtagsabgeordneter (CDU) Daniel Linde, 2i²Ingenieurgesellschaft, örtliche Bauüberwachung und Straßenplanung (v.l.n.r.)

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