Mehr Blumen, weniger Chemie

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weiße und gelbe Krokusse wachsen auf der Wiese vor dem Museum Bautzen

Die Stadt Bautzen möchte bei der Begrünung von öffentlichen Flächen in diesem Jahr neue Wege gehen. Gemeinsam mit der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft mbH (BBB), die als Dienstleister mit der Stadtbegrünung beauftragt ist, wurden etwa 18 Flächen im Stadtgebiet ausgewählt, um Wiesen für die Artenvielfalt entstehen zu lassen. Um beispielsweise Bienen und diversen anderen Insekten mehr Nahrung zur Verfügung stellen zu können, wird man Wildkräuter und Gräser auf öffentlichen Flächen ausblühen lassen. Das bedeutet, dass die Häufigkeit der Rasenmahd reduziert wird. Dies betrifft beispielsweise Bereiche an der Dr.-Peter-Jordan-Straße, in der Fabrikstraße und an der Frankfurt. In Summe handelt es sich um 42.000 Quadratmeter Fläche. Alle Standorte erhalten eine entsprechende Beschilderung.

Eine weitere Maßnahme ist in den ersten Frühlingstagen schon eindrucksvoll zu Tage getreten. Einige Flächen wurden nämlich mit einer hohen Stückzahl an Blumenzwiebeln bepflanzt und zeigen sich frühlingshaft farbenfroh. Krokusse, Narzissen, Blausternchen und Co. wachsen u.a. in der Wiese vor dem Museum Bautzen, auf dem Theaterplatz und im Bereich des Grünen Ringes. Insgesamt wurden knapp 39.000 Zwiebeln gesteckt.

Zusätzlich reduziert die BBB in diesem Jahr den Einsatz chemischer Substanzen. Die Stadt Bautzen möchte bei diesem hoch brisanten Thema zum Schutz der Insekten und der Förderung der Artenvielfalt mit gutem Beispiel vorangehen. Aus diesem Grund wurde gemeinsam mit der BBB beschlossen, zunächst ein Jahr komplett auf Pestizide, insbesondere auf Glyphosat, zu verzichten. „Dabei ist es uns bewusst, dass dies auch ein Umdenken bei dem Ordnungsempfinden der Bevölkerung voraussetzt“, so Juliane Naumann, Bürgermeisterin für Bauwesen. Es ist nämlich unmöglich, den gesamten Unkrautaufwuchs händisch zu beseitigen. Zwar können befestigte Wege mit sogenannten Wildkrautbürsten bearbeitet werden, unbefestigte Flächen werden hingegen nur abgemäht. In der Abwägung zwischen Ordnungsempfinden und Umweltschutz fiel die Entscheidung aber relativ deutlich pro Umwelt aus.

weiße und gelbe Krokusse wachsen auf der Wiese vor dem Museum Bautzen
Foto: Cora Müller (Stadtverwaltung)

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