Dieser Grundstein ist ein Meilenstein für Bautzener Familien

|   KategorienPresse
Kinder und der Finanzbürgermeister verfüllen mit Zement das Loch, in dem die Grundsteinschatulle versenkt wurde. Im Hintergrund viele Menschen.

Dass am heutigen 10. Mai 2019 feierlich der Grundstein für die neue Kindertageseinrichtung am Schützenplatz gelegt wurde, sorgte für leichte Irritationen. Schließlich ist auf dem Gelände zwischen Förderzentrum und Malteserstift  St. Hedwig schon seit einiger Zeit zu beobachten, wie ein Gebäude stetig wächst. Wieso also der späte Termin für die Grundsteinlegung? Dieser ist der Architektur des Neubaus geschuldet. Am Schützenplatz entstehen zwei zueinander versetzte Baukörper, die durch einen eingeschossigen Eingangsbaukörper verbunden sind. Während der Rohbau des Gebäudes, in dem Kindergarten und Krippe untergebracht werden, schon im Juni fertiggestellt werden soll, ist von jenem Teil für Kindergarten und Hort bislang nur die Bodenplatte zu sehen. Entsprechend begrüßten die Bürgermeister Dr. Robert Böhmer und Juliane Naumann am 10. Mai Vertreter aus Politik, Verwaltung und Bauwesen, um den Grundstein für eines der aktuell wichtigsten Bautzener Projekte zu legen.

Im Rahmen der Grundsteinlegung betonte Dr. Robert Böhmer, Bürgermeister für Finanzen, Ordnung, Bildung und Soziales, die Bedeutung des Neubaus für die Stadt Bautzen. Mit Schaffung der zusätzlichen Betreuungskapazitäten kann langfristig der Bedarf gedeckt werden. Derzeit stehen in der Stadt in den Bereichen Krippe, Kindergarten und Hort 3.310 Betreuungsplätze zur Verfügung, davon 1.750 in freier und 1.471 in städtischer Trägerschaft. In Bautzen kommen mehr Kinder zur Welt als andernorts. Dieser Geburtenboom, über den man sich in der Stadt seit einigen Jahren freut, stellt die Verwaltung auch vor Herausforderungen. Nachdem deutlich wurde, dass die vorhandene Kapazität an Betreuungsplätzen perspektivisch nicht ausreichen wird, bekannte sich die Stadt 2015 zum Neubau einer Kindereinrichtung. Dazu wurde im Frühjahr 2016 ein Architekturwettbewerb ausgelobt. Den Zuschlag erhielt das Architekturbüro „studioH2K“ aus Hamburg. Am 27. Juni 2018 konnte der symbolische erste Baggeraushub getätigt werden. Bis zum Spätsommer 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

 

Planmäßig stehen ab dem Schuljahr 2020/2021 in der neuen Kindertageseinrichtung 186 Betreuungsplätze zur Verfügung: 36 Krippen-, 135 Kindergarten- und 15 Hortplätze. Mit dieser Verteilung reagiert die Stadtverwaltung auf die aktuelle Geburtenentwicklung. Zunächst war eine größere Anzahl von Hortplätzen vorgesehen. Im Verlauf der Planung zeigte sich jedoch, dass zunächst der Bedarf im Vorschulbereich steigt. Langfristig ist es geplant, die Anzahl der Kindergartenplätze zugunsten der Kapazität im Hort zu reduzieren. Wie in der ursprünglichen Planung vorgesehen, sollen perspektivisch 75 Hortplätze zur Verfügung stehen.

 

Die Nutzungen der neuen Kindertageseinrichtung sind klar strukturiert und ermöglichen eine Integration in den vorhandenen naturnahen Außenraum. Der Komplex wird konsequent barrierefrei sein. In einem Mehrzweckraum können Veranstaltungen stattfinden, auch außerhalb der Betriebszeiten. Der Spielbereich ist in den Obergeschossen über holzverkleidete Balkone und eine gemeinsame Dachterrasse mit einer großzügigen Treppe erreichbar. Für die Hortkinder gibt es einen separaten Zugang zum Schulhof der benachbarten Förderschuleinrichtung. Durch auskragende, überdachte Balkone werden alle Gruppen-, Projekt- und Gemeinschaftsräume zum Außenraum „erweitert“ und bieten so zusätzliche geschützte Spielbereiche – im Erdgeschoss als Terrasse, im Obergeschoss als Balkon. Im großzügigen Außenbereich entstehen umfangreiche Spielmöglichkeiten für alle Altersgruppen, Sitzgelegenheiten und Parkflächen.

Inklusive der seit 2015 anfallenden Planungskosten werden am Ende ca. 5,7 Mio. Euro verplant und verbaut sein. Etwa 1,2 Million muss die Stadt aus eigenen Kräften stemmen. Unterstützung erhält die Stadt aus diversen Förderprogrammen. Aus dem Bundesprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2017 – 2020“ erhält sie knapp 2 Mio. Euro, der Landkreis Bautzen fördert das Projekt mit 72.600 Euro. Der Freistaat Sachsen unterstützt das Großprojekt mit 2,4 Millionen Euro, die aus dem Bund-Länder-Programm „Brücken in die Zukunft“ stammen.

Während ein Großprojekt langsam Form annimmt, kündigte Dr. Robert Böhmer im Rahmen der Grundsteinlegung schon die nächsten Schritte an, um die Bedingungen für Bautzener Familien weiter zu verbessern. So beginnt die Stadtverwaltung noch vor der Sommerpause 2019 mit den Planungen für die Grundsanierung des Schiller-Kindergartens mit Umwandlung in eine kombinierte Kindertageseinrichtung für Krippen- und Kindergartenkinder.

Kinder und der Finanzbürgermeister verfüllen mit Zement das Loch, in dem die Grundsteinschatulle versenkt wurde. Im Hintergrund viele Menschen.
Grundsteinlegung für neue Kita am Schützenplatz

Zurück