Als Wahrzeichen der Stadt wird die Alte Wasserkunst häufig auf ihr Äußeres reduziert. Dabei hat sie die Bautzener jahrhundertelang mit Wasser versorgt. Tilo Rosjat führt im Rahmen eines informativen Rundgangs, am Sonnabend, dem 12. Mai 2018, in die Geschichte und Funktionsweise des Denkmals ein. Wissenswertes zum sanierten Wasserturm vermittelt Lutz Spieler. Die Führung, die um 16.00 Uhr beginnt, ergänzt die aktuelle Sonderausstellung des Museum Bautzen. Dort können Besucher über „Wasser, Gas und Sanitär – Bautzener Klempner und Installateure einst und heute“ lernen.
Aufgrund der Lage Bautzens hoch über der Spree war die Versorgung der Menschen mit Trink- und Brauchwasser seit jeher schwierig. Für die ausreichende Bereitstellung von Wasser sorgte seit 1486 die Alte Wasserkunst. Mit der Anlage verfügte die Stadt über ein sehr fortschrittliches System. Die Alte Wasserkunst und die 1610 errichtete Neue Wasserkunst pumpten Wasser aus der Spree und ufernahen Brunnen in die Innenstadt. Jahrhundertelang wurde vom höchstgelegenen Röhrtrog aus das Überlaufwasser in tiefer gelegene Entnahmestellen geleitet. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und der Zunahme der Bevölkerung während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert stieg der Bedarf an Wasser stetig. Um die Versorgung sicherzustellen, wurde vor 1877 mit der Erschließung einer Grundwassersammelanlage auf den Viehweiden im Gebiet um den ehemaligen Herrenteich begonnen. Als Wasserreservoir wurde in den Jahren 1878/79 den Wasserturm in der Mönchskirchenruine errichtet. Etwa zeitgleich erfolgte die Erneuerung und Neuverlegung des städtischen Wasserrohrleitungsnetzes.
Weitere Details erfahren die Teilnehmer (maximal 24 Personen) im Rahmen der Führung. Diese startet in der Alten Wasserkunst am Wendischen Kirchhof 2 (Eintritt Alte Wasserkunst: 3 Euro/2 Euro) und endet im Wasserturm. Um Voranmeldung an der Kasse des Museum Bautzen wird gebeten.
