Für sein Buch „Reichsautobahnen in Mitteldeutschland“ arbeitete der Erfurter erstmals deren spannende Geschichte auf. Viele Jahre recherchierte Kurze dafür in unterschiedlichen Archiven, studierte Veröffentlichungen, befragte Zeitzeugen und sammelte umfangreiches Material. In seinem reich bebilderten Buch erläutert der Autor Streckenplanungen und Organisationsstrukturen, aber auch architektonisch interessante Brücken, Tank- und Rastanlagen und deren Einbindung in die Landschaft. Mit zahlreichen Fotografien und Bauplänen wird der Referent bei seinem Vortrag in Bautzen bislang wenig bekannte Aspekte des Autobahnbaus in der Oberlausitz beleuchten. Dazu gehört das ab 1939 geplante Autobahnkreuz bei Niederrengersdorf für die Autobahn Görlitz-Zittau-Reichenberg bzw. Görlitz-Forst.
Bertram Kurze wird auch über die Ost-West-Achse Breslau-Dresden-Weimar-Eisenach-Frankfurt/M. sprechen. Bereits 1933/34 hatten Planer eine Linienführung zwischen der Landeshauptstadt und Görlitz gefunden. Bei der Ausführung wurde diese nach Süden verrückt. Dabei war es ausdrückliches Ziel, sowohl wirtschaftlich bedeutende als auch landschaftlich besonders schöne Punkte anzuschließen. Bautzen erhielt auf Wunsch der Stadt eine elegante Führung der Strecke mit Blick auf das „Sächsische Rothenburg“.
Bertram Kurze wird in seinem Vortrag erstmals auf die geplante Tank- und Raststätte und die Autobahnmeisterei Bautzen eingehen. Darüber hinaus wird der Architekturhistoriker weitere, bisher unbekannte, Aspekte über die Reichsautobahnen in Mitteldeutschland aufgreifen. Der Eintritt zur Veranstaltung in der Stadtbibliothek Bautzen kostet 3 € (mit Bibliotheksausweis) bzw. 6 € (ohne Bibliotheksausweis).