Ratsprotokoll gerettet, lange Verweildauer: Jahresrückblick des Archivverbundes

|   KategorienStadt Bautzen

Von einer solchen Zahl können viele Einrichtungen wohl nur träumen. 2,5 Öffnungstage verbringen die Nutzer durchschnittlich in den Räumlichkeiten des Archivverbundes. Damit steigt die Verweildauer im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Auch die Anzahl der Benutzer ist 2017 leicht angewachsen: insgesamt 283 Personen suchten den Archivverbund auf. Dass der durchschnittliche Besuch gleich mehrere Öffnungstage in Anspruch nimmt, hängt wohl mit der Art der Anliegen zusammen. So sucht die Mehrheit der Benutzer (102 Personen) das Archiv auf, um dort heimatkundliche Recherchen zu betreiben. Die zweitgrößte Besuchergruppe bilden die wissenschaftlichen Nutzer (70 Personen). Wie aus den aktuellen Zahlen hervorgeht, beschäftigen sich jedoch auch zahlreiche Besucher aus privaten Gründen mit den historischen Dokumenten.

Zudem bearbeiteten die Mitarbeiter des Archivverbundes im Laufe des Jahres 367 schriftliche Anfragen. Die meisten Interessierten wandten sich an das Stadtarchiv. Hier werden die Personenstandsunterlagen aufbewahrt, die besonders für private Forschungen relevant sind – etwa für Familienforschung oder bei der Ermittlung von Erben.

Im vergangenen Jahr ist der Bestand des Archivverbundes weiter angewachsen. Im Stadtarchiv wurden beispielsweise 800 Urkunden erschlossen und in die Datenbank eingearbeitet. Das Staatsfilialarchiv widmete sich unter anderem dem Nachlass der Familie von Gersdorff. Vorhandene und neue Fotografien, Zeichnungen, Bilder und Scherenschnitte konnten erschlossen werden. Für die Benutzer stehen im neuen Jahr darüber hinaus viele Quellen zur Verfügung, die bisher nicht nutzbar waren. Zu den neuen, alten Schätzen gehört ein Ratsprotokoll aus den Jahren 1799 bis 1802. Das Protokoll, das vermutlich im 2. Weltkrieg durch Geschosse stark beschädigt wurde, liegt nach der Restauration nun als ein wertvolles Zeugnis der Geschichte vor.

Auch im Jahr 2017 zählte die Digitalisierung zu den wichtigsten Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivverbundes. Als Ergebnis ihrer Arbeit sind nun zahlreiche weitere Personenstandsunterlagen in der Datenbank des Archivs einsehbar. In Zukunft sollen die Nutzer die Unterlagen auch online einsehen können.

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