Neue Sonderausstellung im Museum Bautzen

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Schwarzweißfoto der Grabungen in den 50er Jahren in Niederkaina: zu sehen ist ein freigelegtes Grab mi keramischen Grabbeigaben und ein Mann der es gerade ausgräbt.

Am Sonnabend, dem 28. Januar 2023, um 15 Uhr lädt das Museum Bautzen zur Eröffnung der neuen archäologischen Sonderausstellung ein. Nach einer Begrüßung durch den Museumsleiter Dr. Jürgen Vollbrecht und einem Grußwort des Bautzener Oberbürgermeisters Karsten Vogt, werden Frau Dr. Regina Smolnik, Landesarchäologin des Freistaates Sachsen und Herr Dr. Jens Beutmann vom Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz, das coronabedingt mehrfach verschobene Ausstellungsprojekt in ihren Grußworten würdigen. Anschließend wird die Archäologin Gabriele Manschus (MA) in das Thema einführen. Der Eintritt ist frei.

Die neue Sonderausstellung wird in Kooperation mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen und dem Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz im Museum Bautzen gezeigt. Anhand ausgewählter Funde und Befunde aus dem urgeschichtlich bedeutenden Gräberfeld in Niederkaina gibt die Ausstellung einen Einblick in den aktuellen Stand der seit Jahrzehnten laufenden Bearbeitungen des umfangreichen Fundmaterials. Der Schafberg im heutigen Bautzener Stadtteil Niederkaina ist seit Langem als urgeschichtlicher Bestattungsplatz bekannt. Bereits im Jahre 1826 wurden bei Pflanzarbeiten am Schafberg, auf der Flur „in den Lehden“, erstmals Keramikgefäße vergangener Kulturen entdeckt. Die Urnen mit Leichenbrand, Metallartefakte und Steine, mit denen die Grabkammern ausgekleidet waren, zogen eine breite Aufmerksamkeit auf sich. Stetig voranschreitender Kiesabbau gab zwischen 1950 und 1971 Anlass zu jährlichen Grabungen, die von Erich Schmidt vom Museum Bautzen aus und im Auftrag des sächsischen Landesamtes für Bodendenkmalpflege durchgeführt wurden. Bei den aufsehenerregenden Ausgrabungen wurden zahlreiche Grabstätten eines urgeschichtlichen Friedhofes entdeckt. Die über 2000 bekannten Gräber stammen fast ausschließlich aus der Zeit zwischen der späten Jungsteinzeit (2500–2000 v. Chr.) und der frühen Eisenzeit (750–450 v. Chr.). Die Gräber und die darin enthaltenen Funde geben nicht nur Hinweise auf Bestattungsriten, sondern bezeugen auch einen Wechsel von der beigabenarmen Bestattung von Körpern Verstorbener in der späten Jungsteinzeit und frühen Bronzezeit hin zu der ab der mittleren Bronzezeit und bis in die frühe Eisenzeit dann üblichen beigabenreichen Bestattungen der Überreste verbrannter Verstorbener in Urnen.

Die Sonderausstellung wird bis zum 30. April 2023 im Museum Bautzen zu sehen sein und von einem spannenden Programm aus Führungen, Vorträgen und Museumsgesprächen begleitet werden.

Schwarzweißfoto der Grabungen in den 50er Jahren in Niederkaina: zu sehen ist ein freigelegtes Grab mi keramischen Grabbeigaben und ein Mann der es gerade ausgräbt.

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