Museum: Führung in der Themenebene „Stadt“

|   KategorienPresse

Am Sonntag, dem 10. Oktober 2021, um 15 Uhr bietet der Diplom-Museologe Hagen Schulz eine Führung in der Themenebene „Stadt“ des Museums Bautzen zu dem Thema „Stadtrichter, Stockmeister und Scharfrichter – Aspekte der Bautzener Rechtsgeschichte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts“ an. Die Führung vermittelt mit Hilfe von Exponaten sowie weiteren erläuternden Bildern und Dokumenten die Entwicklung der Gerichtsbarkeiten, Gefängnisse und Richtstätten in der Stadt Bautzen seit dem ausgehenden Mittelalter.

Seit dem Mittelalter war der Landesherr die höchste politische, aber auch rechtliche Instanz. Ihm oblag die oberste Gerichtsbarkeit über Zivil- und Strafsachen. Die Rechtsprechung in niedrigeren Instanzen oblag den lokalen Gerichtsbarkeiten, darunter die städtische und die geistliche Gerichtsbarkeit.

In Bautzen ist die Entwicklung des städtischen Rechtswesens ab dem 13. Jahrhundert erkennbar. Anfangs beschränkte es sich auf die Verhandlung von Zivilsachen. Seit 1262/1282 durften in der Stadt Urteile über Leib und Leben gefällt und damit auch Todesstrafen vollstreckt werden. Die Grundlage für die Rechtsprechung bildeten das Magdeburger Stadtrecht sowie von den Landesherren verliehene Privilegien und ein bürgerlich bestimmter Kanon städtischer Rechte und Normen. Nach der Reformation im Jahr 1523 übernahm für das evangelische Kirchenwesen der Stadtrat die Gerichtsbarkeit. Die kommunale Rechtspflege endete 1856 mit der Übergabe der städtischen Jurisdiktion an den sächsischen Staat.

Corona-bedingt ist die Führung auf 5 Teilnehmer begrenzt. Besucherinnen und Besucher werden daher gebeten, sich vorab an der Museumskasse anzumelden (Telefon  03591 534-933). Hygieneschutzmaßnahmen, wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und das Einhalten des Mindestabstands von 1,5 m zu anderen Personen und dem Museumspersonal, gelten auch während der Veranstaltung. Außerdem gilt die 3-G-Regelung (Zutritt nur für geimpfte, genesene oder negativ getestete Personen).

Zurück