Vorlesung zur Früherkennung von Demenz

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 Staatlichen Studienakadmie - helles Gebäude mit einer Art Turm

Die vom Amt für Pressearbeit und Stadtmarketing organisierte Vorlesungsreihe „Bautzener Akademie“ geht einer bedrückenden Frage nach, die sich sicher schon viele Menschen gestellt haben: „Bin ich schon dement?“. Sie findet am Montag, dem 6. Januar 2020, 18.00 Uhr, im Hörsaal der Staatlichen Studienakademie, Löbauer Straße 1, statt. Der Eintritt ist frei.

Altersdemenz wird häufig erst spät diagnostiziert, obwohl bekannt ist, dass dementielle Veränderungen im Gehirn bereits vor dem Auftreten erster klinischer kognitiver Symptome beginnen. Bildgebende Verfahren zur Absicherung einer Demenzdiagnose kommen aufgrund der hohen Kosten zumeist erst bei bestehender Symptomatik zum Einsatz. Allerdings ist die Erkrankung in diesem Stadium bereits fortgeschritten. Eine frühzeitige Diagnose wäre aber Voraussetzung für eine optimale Versorgung der Betroffenen und deshalb von besonderer gesellschaftlicher Relevanz.

Vor diesem Hintergrund verfolgt das seit August 2017 an der TU Chemnitz durchgeführte Forschungsprojekt mit dem Titel „Sensorgestützte Systeme zur Früherkennung dementieller Alterserkrankungen – eine Reaktion auf den demographischen Wandel“ (SENDA) das Ziel, ein multidimensionales Instrument zur Früherkennung dementieller Erkrankungen zu entwickeln. Erforscht werden u.a. Auswirkungen dementieller Erkrankungen im Alter auf einfache, reproduzierbare, feinmotorische Aufgaben mit den Fingern, auf die Veränderung des Gleichgewichtsverhaltens, auf die Gehirnaktivität sowie verschiedene Gangparameter mit Hilfe von Geräten aus der Sensortechnik und optischen Bilderkennung (z.B. 3D-Tiefenkameras). Bisher konnten 211 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Mindestalter von 80 Jahren aus Chemnitz und Umgebung in das Projekt einbezogen werden. Insgesamt wurden seit Projektbeginn ca. 1.100 Untersuchungstermine in den Laboren der TU Chemnitz von der Nachwuchsforschergruppe durchgeführt.

Vortragende ist Frau Dr. Müller Katrin. Die promovierte Sportwissenschaftlerin war bis 2010 als Sporttherapeutin an der BG Klinik für Berufskrankheiten in Falkenstein/ Vogtland tätig. Dann wechselte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig. Aktuell leitet sie dort das vom Europäischen Sozialfond und dem Land Sachsen geförderte Projekt SENDA und wird nun im Rahmen der Vorlesungsreihe „Bautzener Akademie“ von ihrer Arbeit berichten.

Demenz ist vor dem Hintergrund einer zunehmend alternden Gesellschaft (im Sinne des demographischen Wandels) ein drängendes Zukunftsthema in Deutschland – auch in Sachsen. Während in der Altersgruppe der 75-79 Jährigen 7,3 % der Bevölkerung von einer Demenz betroffen sind, wird in der Altersgruppe der 85-89 Jährigen schon ein Zuwachs auf 26,1 % verzeichnet (Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V., 2016). Gleichzeitig prognostiziert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. die Zahl der Demenz-Erkrankungen bis zum Jahr 2050 auf drei Millionen in Deutschland und betont die daraus folgenden sozioökonomischen Belastungen im Rahmen der Versorgung.

www.tu-chemnitz.de/senda/projekt.html

 Staatlichen Studienakadmie - helles Gebäude mit einer Art Turm

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