Informationen aus erster Hand: Künstlerinnen führen durchs Museum

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Wie wäre es, wenn Leonardo da Vinci im Louvre selbst über das Lächeln seiner Mona Lisa aufklären könnte? Kunstliebhaber werden es nie erfahren. Besucher des Museums Bautzen können in den kommenden Wochen gleich zweimal erleben, wie Künstler ihre Werke selbst vorstellen. Am 30. Juni führt Heike Dittrich, am 7. Juli Iris Brankatschk durch die aktuelle Sonderausstellung „Kontext & Kontroverse“.

Anlässlich des 150. Geburtstages des Museums stellen acht Künstlerinnen und Künstler aus den Partnerstädten Bautzen und Heidelberg ihre aktuellen Arbeiten gemeinsam aus. Die großformatigen, abstrakten Werke von Heike Dittrich stellen Körper im Raum dar. Aus ihnen spricht eine unterschiedliche Befindlichkeit – wie Erhabenes, in sich Gekehrtes oder den Raum Ausfüllendes. Während der Führung am 30. Juni wird die Künstlerin interessierten Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in ihren kreativen Schaffensprozess geben. Der Rundgang beginnt 15.00 Uhr.

Iris Brankatschk präsentiert in der Ausstellung großformatige Kohlezeichnungen der Reihe „vermessen“, in der sie sich mit dem Thema Rassismus auseinandersetzt. Durch rassenkundliche Untersuchungen, die zwischen 1929 und 1938 an der sorbischen Bevölkerung der Lausitz durchgeführt wurden, sollte die Theorie vom Slawen als Untermenschen bewiesen werden. Darüber informiert sie am 7. Juli ab 15.00 Uhr.

Die Künstlerinnen stellen nicht nur ihre eigenen Werke vor. Sie geben auch Auskünfte über die ausgestellten Objekte ihrer Kolleginnen und Kollegen aus Heidelberg und Bautzen:

Almut-Sophie Zielonka etwa präsentiert in der Sonderausstellung figurative Malerei, die die Beziehungen von Menschen zu sich selbst und zu ihrem Umfeld thematisieren. Die Bildhauerin Barbara Wiesner stellt beeindruckend große Skulpturen und Holzreliefs aus.

Cholud Kassem zeigt in ihrer umfangreichen Serie „… es sei denn was außen ist“ verschiedene sakrale und lithurgische Umhänge, denen Tauf-, Sterbe- und Festkleider gegenübergestellt werden. Die abstrakten Werke der Malerin und Installationskünstlerin Karin Kopka-Musch wirken leicht und farbenfroh. Sie gehen oft auf die Wand über und sollen darstellen, dass das Leben nicht immer geradlinig verläuft. Marius Ohl zeigt Werke, die sich durch farbstarke Flächen und Linien auszeichnen und so neue Formen und Muster entstehen lassen. Der Fotograf Eyal Pinkas präsentiert seine Fotomontagen der Serie „Alternativer Frühling“. Alltägliche Gegenstände, die digital verfremdet und dann in reale Hintergründe eingefügt wurden, stehen hier im Mittelpunkt und bilden kubistische Skulpturen.

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