Leitbild 2030+: Im März startet die öffentliche Diskussion

  KategorienStadt Bautzen

Die Stadt Bautzen startet am 5. März 2018 offiziell den öffentlichen Prozess zur Erarbeitung eines aktuellen Leitbildes. Es steckt Entwicklungsziele für das Zusammenleben und Visionen in Wirtschaft, Soziales, Bildung, Kultur, Umwelt, Integration, Sicherheit aber auch überregionale Einbindung, OZSV und Wachstumsregion ab. Das Leitbild 2030+ bildet eine Richtschnur für die Entwicklung der Stadt Bautzen. Der Leitbildprozess bringt Bürgerinnen und Bürger aller Interessenslagen zusammen, um die Wünsche, Ziele, Visionen der Stadt Bautzen festzusetzen.

Bautzen hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt: Die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter ist überdurchschnittlich hoch und Bautzener Firmen erwirtschaften einen höheren Umsatz als Unternehmen in Dresden, Leipzig oder Görlitz. Bautzen hat daher eine der höchsten Einpendler-Quoten in Ostdeutschland. Die Arbeitslosenzahl hat sich seit 2005 halbiert. Parallel wächst aber auch der Anteil älterer Menschen an der Stadtbevölkerung. Daher wird es Hauptaufgabe der nächsten Jahre, die sinkende Einwohnerzahl ins positive zu drehen. Vor allem die Zielgruppe 18 – 40jähriger muss verstärkt in der Region gehalten werden. Auf diese Entwicklungen entsprechend zu reagieren und auch in den kommenden Jahrzehnten davon profitieren zu können, soll das neue Leitbild die wichtigsten Visionen definieren.

Bereits im November 2017 wurden etwa 280 Bautzener Vereine nach ihrer Meinung befragt, ca. 40 meldeten sich zurück. Vereine sehen Bautzen als Hauptstadt der Sorben und als wirtschaftliches, geistig-kulturelles und gesellschaftliches Zentrum der Region. Identität definieren sie über die Altstadt, aber auch über das umfangreiche Vereinsleben. Konkret fordern sie mehr Attraktivität für junge Menschen, kinderfreundliche Arbeitgeber und mehr familienfreundliche Veranstaltungen.

Im Sinne eines nachhaltigen Klimaschutzes sollen die vorhandenen Grünflächen erhalten und ausgebaut werden. Auch die Idee einer essbaren Stadt, also beispielsweise das Anlegen von Gemüsebeeten im öffentlichen Raum, wurde mehrfach geäußert. Grundsätzlich wurde Stadtgrün als wesentlicher Bestandteil der Wohnqualität benannt. Auf dem Wunschzettel stehen zudem regelmäßige Diskussionsveranstaltungen zu städtischen Themen, ein Vereinshaus und eine autofreie Innenstadt. Viele Vorstellungen sind sehr konkret und finden daher nicht unbedingt Einzug ins Leitbild. Vielmehr dienen konkrete Maßnahmen und Ziele als Vorlage für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept INSEK. Dieses Konzept baut auf den Leitbildprozess auf und fasst die Wünsche und Aufgaben konkreter.

Ab März starten Themenveranstaltungen zum Leitbild 2030+. Am 21. März geht es zunächst um „Identität“. Etwa 100 geladene Akteure aus allen gesellschaftlichen Schichten tauschen sich dann unter der Überschrift „Sorben, Senf und Silbermond – Wer sind wir, was macht uns aus?“ aus.

Am gleichen Tag wird es die Jugendideenkonferenz 4.0 zum Leitbild geben. Eine Steuerungsgruppe aus Stadträten, dem Oberbürgermeister und den beiden Bürgermeistern erarbeiten aus den Themenvorschlägen einen Vorentwurf des Leitbildes 2030+, der ab Juni 2018 in insgesamt acht offenen thematischen Foren diskutiert werden kann. Folgende Überschriften sind dafür vorgesehen:

 

  • Die vielfältige Stadt (Kultur und Sorben)
  • Die prosperierende Stadt (Wirtschaft und Infrastruktur)
  • Die generationengerechte Stadt (Senioren)
  • Die lebenswerte Stadt (Vereine und Sport)
  • Die bildende Stadt (Bildung und Weltoffenheit)
  • Die sozial gerechte Stadt (Familien und Soziales)
  • Die ökologische und partizipative Stadt
  • Die integrierte Stadtregion (Tourismus und Region)

Diese moderierten Themenforen sind öffentlich und alle Bautzenerinnen und Bautzener sind herzlich zur Diskussion eingeladen. Termine und Veranstaltungsorte werden zeitnah bekanntgegeben.

Zurück