Spreequerung wird per Laser projiziert – aber nicht am Karsamstag

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Seit Monaten wird in der Stadt diskutiert, ob es zwischen dem touristischen Parkplatz an der Schliebenstraße und der Ortenburg eine Spreequerung für Fußgänger geben soll. Sowohl die Stadträte, wie auch die politische Führung um Oberbürgermeister Alexander Ahrens haben sich bereits klar für das Projekt positioniert. Bislang gibt es allerdings lediglich einige technische Zeichnungen und Modelle als Ergebnis einer studentischen Arbeit der TU Dresden. Parallel hat sich die Stadtverwaltung bemüht, erste Grundstücke für das Vorhaben zu erwerben. Eine tatsächliche Machbarkeitsstudie sowie diverse archäologische und naturschutzrelevante Untersuchungen stehen - wie viele andere Stellungnahmen - allerdings noch aus. Auch Überlegungen zur Gestaltung der Freiflächen an der Schliebenstraße, etwa im Sinne einer Bürgerwiese für Veranstaltungen, sind derzeit nur Ideen. Einigkeit besteht darin, dass die neue Fußgängerbrücke so zwischen zwei Punkten verlaufen soll, dass der Blick aus Richtung Protschenberg auf die historische Altstadt so wenig wie möglich beeinträchtigt wird.

Nach einer Initiative von Stadträten sollte nun mit einem Laserstrahl der angedachte Brückenverlauf in die Nacht über der Spree projiziert werden. Der geplante Termin am Karsamstag stieß allerdings von Seiten der Stadt und auf Seiten der Bautzener Kirchgemeinden auf Kritik. Der Tag ist der Totenruhe vorbehalten und sollte weniger touristische oder ähnliche Veranstaltungen im Blick haben. Diese Situation ist Oberbürgermeister Alexander Ahrens durchaus bewusst und daher erteilte er dem Vorhaben an diesem Tag zunächst eine Absage.

Nach Konsultation mit Kirchenvertretern und in einem gemeinsamen Gespräch mit den Initiatoren am 20. März rückte Ahrens nun von seiner klaren Absage ab. Zu groß sei das Interesse an dem Brückenprojekt und die Projizierung an einem anderen Tag sei mit Blick auf die vielen Besucher in der Stadt nicht so zielführend, wie am Karsamstag. Allerdings stellte er auch klare Bedingungen. Die Veranstaltung soll sich ausschließlich auf die Laserprojizierung beschränken, alle begleitenden Initiativen dürfen aus Rücksicht auf die kirchliche Tradition nicht stattfinden. Das betrifft beispielsweise den Verkauf von Getränken oder ähnlichem. Die Antwort der Stadträte Karl-Hein Lehman (BBBZ) und Mike Hauschild (FDP) war jedoch eindeutig: Zu spät! Alle avisierten Verträge seien gekündigt, Angebote für Sponsorenleistungen abschlägig beschieden. Der Karsamstag wird also ohne Brückenprojizierung auskommen müssen.

Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Sowohl die Stadträte wie auch die Verwaltung halten an dem Laservorhaben fest. Nun ist man gemeinsam auf der Suche nach einem neuen geeigneten Termin.

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