Gedenkstätte Bautzen

Mielkes Privatknast, Sonderhaftanstalt oder Stasi-Knast – das Gefängnis Bautzen II hatte zu DDR-Zeiten viele Namen. Heute befindet sich hier eine Gedenkstätte. Sie erinnert an die Opfer beider Bautzener Haftanstalten, Bautzen I, das so genannte Gelbe Elend und Bautzen II.

Die thematischen Schwerpunkte der Gedenkstätte Bautzen sind:

  • Die Geschichte beider Bautzener Gefängnisse im Nationalsozialismus 1933 bis 1945
  • Bautzen I als sowjetisches Speziallager 1945 bis 1956
  • Das Stasi-Gefängnis Bautzen II 1956 bis 1989

In dem ehemaligen Gefängnis sind neben vielen Haftschicksalen die historischen und politischen Hintergründe der jeweiligen Verfolgungsperioden zu sehen.

Neben Ausstellungen und regelmäßigen Führungen finden Lesungen, Vorträge, Zeitzeugengespräche und Filmvorführungen statt. Die Gedenkstätte wurde 1993 auf Initiative des Bautzen-Komitees gegründet. Im Bautzen-Komitee haben sich ehemalige politische Häftlinge der Bautzener Gefängnisse zusammengeschlossen. Heute arbeitet die Gedenkstätte unter dem Dach der Stiftung Sächsische Gedenkstätten.

Der Eintritt in die Gedenkstätte Bautzen ist frei. Die Gedenkstätte kann auch individuell und ohne Führung besichtigt werden.

Gedenkstätte Bautzen

Weigangstraße 8a
02625 Bautzen

Telefon +49 3591 40474
Telefax +49 3591 40475
info.bautzen@stsg.de
www.gedenkstaette-bautzen.de


Öffnungszeiten
täglich10.00 bis 18.00 Uhr
Freitag10.00 bis 20.00 Uhr
Führungen 
Freitag17.00 Uhr
Sonnabend, Sonntag
an Feiertagen
11.00 und 14.00 Uhr

Gräberstätte „Karnickelberg“

Auf dem „Karnickelberg“, gelegen in der Talstraße direkt neben der Justizvollzugsanstalt Bautzen, sind viele der Toten, die im Speziallager in den Jahren 1945 bis 1949 verstarben, verscharrt worden. Auf der Anhöhe wurde von der Stadt Bautzen mit Unterstützung von Bund und Land und in Zusammenarbeit mit dem Bautzen-Komitee und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine Gräberstätte für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in den Bautzener Gefängnissen errichtet. Unter schwierigen Bedingungen konnte 1992 bis 1994 ein Teil der bis dahin an unbekannten Stellen verscharrten Toten des Speziallagers geborgen werden. Im September 2000 wurde in unmittelbarer Nähe zum Gräberfeld eine Gedenkkapelle eingeweiht.

Seit 2013 mündet ein Gedenkweg, der entlang des Grabens verläuft, in dem die Verstorbenen verbracht worden waren, auf einen Gedenkplatz. Durch die großzügige Spende des Unternehmers Prof. Dr. Reinfried Pohl, der seinen Vater in Bautzen verlor, wurde damit ein lang gehegter Wunsch der Überlebenden und Angehörigen der Opfer für einen Erinnerungsort Realität. Die Figur „Versöhnung“ des Dresdner Bildhauers Alexander Preißler empfängt die Besucher und versinnbildlicht den Wunsch des Spenders, dass dieser Ort Verzeihen aber nicht das Vergessen lehrt.

Bautzen-Komitee e.V.

Weigangstraße 8a
02625 Bautzen

Telefon +49 3591 42521
Telefax +49 3591 3189929
buero@bautzen-komitee.de
www.bautzen-komitee.de

Gedenkstein Außenlager KZ Groß-Rosen

In der Neuschen Promenade, am Lauf der Spree und direkt am heutigen Standort des Bahnherstellers Bombardier gelegen, erinnert ein Gedenkstein an das Außenlager des Konzentrationslagers Groß-Rosen.

Auf dem Betriebsgelände der früheren Waggon- und Maschinenfabrik war ab 1940 ein Arbeitskommando mit zwei Lagern für Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit eingerichtet. Zur Erhöhung der Produktion wurde 1944 ein Außenlager des KZ Groß-Rosen errichtet und im April 1945 wurden weitere Häftlinge in den Betrieb verbracht. Am 20. April wurden alle Lager aufgelöst und der Großteil der Häftlinge mit heute unbekanntem Schicksal abtransportiert. Viele von ihnen überlebten diesen Todesmarsch nicht.

Im Jahr 1979 wurde eine Gedenkanlage für die Opfer des Außenlagers auf dem wieder in Betrieb genommenen Werksgelände errichtet. Wegen eines Bauvorhabens wurde diese 1993 entfernt und nicht wiederaufgebaut. Am 27. Januar 1997 wurde außerhalb des Betriebsgeländes ein erneuter Gedenkstein zur Erinnerung an das Außenlager eingeweiht. Neben dem Stein wurde zudem eine Informationstafel zur Geschichte des Lagers aufgestellt.

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