Archivverbund Bautzen erhält für die weitere Digitalisierung Fördermittel aus dem Bundesprogramm „WissensWandel“

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Stellen Sie sich vor, Sie könnten knapp vierhundert Jahre zurückschauen und lesen, was die Mitglieder des städtischen Rates in einer Sitzung im März 1624 besprochen und beschlossen haben und müssten dafür noch nicht einmal der alten deutschen Schrift kundig sein. Und das egal wo sie sich befinden, ob zu Hause oder unterwegs. Diese interessante Vorstellung wird nun wahr! Kürzlich wurde einem Antrag des Archivverbundes Bautzen auf Fördermittel des Bundes zur Umsetzung von zwei Digitalprojekten stattgegeben, mit dem genau das zukünftig möglich sein wird. Bei den Projekten handelt es sich zum einen um die Zugänglichmachung der historischen Ratsprotokolle aus der Zeit zwischen 1623 bis 1832 über die freie Webseite Read&Search, zum anderen um die Digitalisierung und Onlinestellung der Protokolle der Sitzungen der Stadtverordneten aus der Zeit zwischen 1945 und 1990.

Die Texterkennung für die Ratsprotokolle wird über die Technologie „Transkribus“ realisiert, die im Rahmen von EU-Projekten entstanden ist und von der Universität Innsbruck und der hier angesiedelten Kooperation READ COOP betrieben wird. Es handelt sich um eine neuronale Handschriften-Texterkennung, die dafür sorgt, handschriftliche Dokumente in eine maschinenschriftlich lesbare und damit auch durchsuchbare Form zu bringen. Damit ist ein erster Schritt zu einer Aufbereitung bereits digitalisierter Archivalien mittels künstlicher Intelligenz im Archivverbund Bautzen getan. Doch auch das 20. Jahrhundert bietet Zeiträume, in denen es sich besonders lohnt, Geschichte näher zu betrachten. Im zweiten Teilprojekt werden daher die bereits maschinenschriftlich geschriebenen Protokolle der Sitzungen der Stadtverordneten von 1945 bis 1990 digitalisiert und online zugänglich gemacht. Die spätere Durchsuchbarkeit wird hier über eine OCR-Texterkennung gewährleistet. Mit ersten Ergebnissen aus beiden Teilprojekten ist im Sommer 2021 zu rechnen, wir werden weiterhin aktuell informieren. Die Fördermittel stammen aus einer Zuwendung im Rahmen des Programms „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von NEUSTART KULTUR“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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