Vortrag: „Inszenierte Heimat – Heimatfeste im Königreich Sachsen“

|   KategorienPresse

Ende des 19. Jahrhunderts standen sich Folgeerscheinungen der industrialisierten Moderne gegenüber: Verstädterung, Mobilität, Wirtschaftswachstum und Fortschrittsoptimismus auf der einen, ein beschleunigter Alltag und der Verlust vertrauter Lebenswelten auf der anderen Seite. In diesem Spannungsfeld entstand eine Vielzahl von Ideen für eine moderne, reformorientierte Lebensführung.

„Heimatfeste“ etablierten sich in diesem Kontext als neuer Festtypus: Der zum Sehnsuchtsort stilisierte Heimatort wurde in seiner Entwicklung und Besonderheit präsentiert und die Bewohnerinnen und Bewohner im Fest vereint. In Feiern, Festspielen und Gottesdiensten, sogar in eigens verfassten Gedichten, Liedern und Erzählungen wurde das lokale Selbstverständnis in Szene gesetzt und ein ‚Bild‘ des Heimatortes entworfen. Anhand reichhaltiger Quellen aus Stadtarchiven, Zeitungen und Festpublikationen wird die Referentin Antje Reppe vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) lokale und regionale Beispiele vorstellen.

Der Vortrag in Kooperation mit dem ISGV findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Archivverbunds Bautzen am Dienstag, den 9. April 2024 um 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Veranstaltungsraum von Archiv und Bibliothek in der Schloßstraße 12 statt. Der Eintritt ist frei.

Programm zum Bischofswerdaer Heimatfest von 1913 (Archivverbund Bautzen, Staatsfilialarchiv, 50100 Landständisches Seminar Bautzen, Nr. 150)

Zurück