Spuren aus einer vergangenen Zeit

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Dr. Jürgen Vollbrecht, Archäologe und Museumsleiter, kommt am 10. Oktober mit seinen Besuchern ins Gespräch. Ab 11.00 Uhr berichtet er im Museum Bautzen über die  „Steinzeitarchäologie in Burk (Bautzen) und Reichwalde (Oberlausitz).“

In der Zeit um 13.500 v. Chr. war Mitteleuropa von nicht sesshaften Wildbeutergruppen besiedelt, die vor allem Jagd auf Rentiere, Pferde und andere Tiere machten. In dieser Zeit war die Oberlausitz eine kräuterreiche, mit Wacholderbüschen durchsetzte, Steppenlandschaft, in der entlang der Fließgewässer auch einige Weiden wuchsen.

Nur sehr wenige Menschen lebten damals in einer Generation auf dem Gebiet der Oberlausitz. Doch diese hinterließen deutliche Spuren, darunter Feuersteinartefarkte in Burk, die heute im Museum Bautzen aufbewahrt werden.

1.500 Jahre später hatte sich die Tier- und Pflanzenwelt der Oberlausitz stark verändert: Bäume, vor allem Birken und Kiefern, hatten sich wieder aus ihren südlich gelegenen Refugien in der Oberlausitz angesiedelt. Auch die Biozonen der hier lebenden Organismen hatten sich im Laufe der Zeit drastisch verschoben. Dies veränderte auch die Lebensbedingungen der hier noch immer lebenden Wildbeuter. Diese machten – in der nun bewaldeten Landschaft ohne weite Horizonte – Jagd auf Waldtiere wie Rehe, Hirsche und Wildschweine.

Vor einigen Jahren fand man in Reichwalde, in der nördlichen Oberlausitz, weitere Spuren dieser Wildbeuter: Neben einem großen Lagerplatz wurden umfangreiche Relikte des wieder eingewanderten Kiefernwaldes ausgegraben und dokumentiert. Im Museumsgespräch erfahren die Besucher mehr darüber, wie sich die Wildbeuter immer wieder neu an die sich ändernden Umweltbedingungen in dem Gebiet der Oberlausitz angepasst haben.

www.museum-bautzen.de

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