Sachsen fördert den Ausbau der Bombardier-Zufahrt in Bautzen mit rund 2,3 Millionen Euro

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Alexander Ahrens (l) und Staatssekretär Stefan Brangs (r

Die Große Kreisstadt Bautzen will die Verkehrssituation rund um das Bombardier-Werk verbessern. Bislang erfolgt die Zufahrt zum Gewerbepark, wo neben dem Bahntechnikkonzern rund 20 weitere Unternehmen ansässig sind, über ausschließlich eine Verkehrsachse aus östlicher Richtung. Der Freistaat Sachsen fördert diese Investition in die Infrastruktur mit fast 2,3 Millionen Euro*. Dies entspricht einer Förderung von rund 81 Prozent der gesamten zuwendungsfähigen Kosten. Stefan Brangs, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, hat den Fördermittelbescheid heute persönlich an Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens übergeben.

Der rund 770 Meter lange Bauabschnitt erstreckt sich zwischen der Neustädter Straße und dem Unternehmen Bombardier. Das Projekt beinhaltet den Ausbau des öffentlichen, noch namenlosen Weges 008301, den Bau von zwei Bushaltestellen und den Ersatzneubau einer Spreebrücke. Das Bauvorhaben ist bereits im Gange. Dem vorzeitigen – sogenannten „förderunschädlichen“ – Maßnahmebeginn war am 24. Juli 2019 zugestimmt worden.

Staatssekretär Stefan Brangs:
„Die Verkehrsinfrastruktur in Sachsen zu erhalten und zu verbessern, ist eine der vordringlichen Aufgaben des Freistaates. In diesem Jahr stellen wir eine Rekordsumme von 360 Millionen Euro für laufende und neue Baumaßnahmen zur Verfügung, um die Infrastruktur von Straßen und Brücken in unseren Kommunen nachhaltig zu verbessern. Davon profitiert auch Bautzen. Die verbesserte Anbindung des Gewerbeparkes mit dem industriellen Leuchtturm Bombardier stärkt den Wirtschaftsstandort Bautzen und die Oberlausitz insgesamt.“

Oberbürgermeister Alexander Ahrens:
„In enger Abstimmung zwischen den auf dem Gelände ansässigen Unternehmen, der Stadt, dem Landtagsabgeordneten Schiemann und dem Wirtschaftsministerium ist hier eine überzeugende Lösung gefunden worden. Die Maßnahme stärkt den Wirtschaftsstandort Bautzen nachhaltig und wir freuen uns, dass die Stadt hier durch einen entsprechenden Beschluss des Stadtrates wie angeboten in Vorleistung gehen konnte. Die Förderung belegt, dass die gemeinsame Arbeit von Stadt und Landesregierung eine vertrauensvolle Basis hat und die Arbeitsprozesse auf den unterschiedlichen Entscheidungsebenen hervorragend zueinander passen. Der Ausbau der Zufahrt über die Spree ist ein wichtiger Meilenstein für die Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Bautzen. Das ist ein guter Tag für Bautzen!“

Hintergrund:
Für den kommunalen Straßen- und Brückenbau stellt der Freistaat Sachsen 2019 insgesamt 360 Millionen Euro zur Verfügung, so viel wie noch nie. Davon entfallen rund 109 Millionen Euro auf die Bewilligung von Einzelmaßnahmen und ca. 12 Millionen Euro auf die Förderung von Radverkehrsanlagen. Damit werden Neu- und Ausbaumaßnahmen sowie Instandsetzungs- und Erneuerungsmaßnahmen an kommunalen Straßen und Brücken unterstützt. Die Mittel werden auf Grundlage der Richtlinie des SMWA für die „Förderung von Straßen- und Brückenbauvorhaben kommunaler Baulastträger“ (RL KStB) ausgereicht.

Prioritär werden in diesem Jahr Maßnahmen, für die bereits ein förderunschädlicher Maßnahmenbeginn ausgesprochen wurde, Maßnahmen nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz, Gemeinschaftsmaßnahmen mit der Straßenbauverwaltung und Anträge für Radverkehrsanlagen im Rahmen des gesonderten Haushaltsansatzes von ca. 11 Mio. Euro sowie verkehrswichtige Maßnahmen mit erhöhtem Landesinteresse (z. B. Landesgartenschau etc.) gefördert. Ein Anspruch auf Gewährung einer Zuwendung besteht nicht.

Situation vor Ort:
Derzeit führt eine 3 Meter breite Kopfsteinstraße von der Neustädter Straße in Richtung Humboldthain. Die Traglast ist sehr gering, Fußgänger und Radfahrer müssen sich die Fahrbahn mit den Autos teilen. Am Ende der Straße gibt es eine Brücke, die bei Hochwasser in den vergangenen Jahren teils erhebliche Schäden davongetragen hat. Die Unternehmen im Gewerbegebiet prognostizierten ein Aufkommen an Kleintransportern und LKW bis 40 Tonnen. Inklusive der Mitarbeiterfahrzeuge geht man von etwa 1,99 Millionen Fahrbewegungen im Jahr aus. Weder die Brücke, noch die Zufahrtsstraße sind dieser Herausforderung gewachsen.

Straßenbau:
Schon Anfang September wurde an der Neustädter Straße ein Lagerplatz eingerichtet. Aktuell baut man den Kreuzungsbereich um. Der Winkel wird etwas flacher. Es entstehen stadtauswärts etwa 100 Meter Fußweg und zwei Bushaltestellen. In Richtung Westtangente wird ein Radweg in die vorhandene Kreuzungssituation eingebunden. Entlang der neu zu gestaltenden Trasse entsteht an der Westseite ein Fußweg, der auch den Zugang in Richtung Kleingartenanlage bzw. Stadion Humboldthain verbessern wird. Genau ab diesem Abzweig ändert sich die Linienführung der Zufahrt. Der Kurvenradius wird geringer und die neue Trasse etwa 5 Meter östlicher gebaut. Das hat den Vorteil, dass der Baumbestand auf der Westseite der bestehenden Straße erhalten bleiben kann und kaum Eingriffe in das Wurzelwerk nötig sind. Am Parkplatz für Betriebsangehörige erreicht die neue Straße dann wieder die alte Trasse.

Brückenbau:
Ist die Straßenbaumaßnahme abgeschlossen, beginnt der Bau einer neuen Brücke über die Spree. Sie erhält eine 3,50 Meter breite Fahrbahn und einen 2,50 Meter breiten Fußweg auf der einen und einen 1,20 Meter breiten Fußweg auf der anderen Seite. Die Traglast liegt bei 40 Tonnen. Im Gegensatz zur aktuellen Konstruktion erhält das neue Rahmenbauwerk aus Spannbetonteilen eine leichte Krümmung. Das erhöht die Durchlassfähigkeit. Die Spannweite wird 26,50 Meter betragen. An den Enden liegt die Brücke etwa 30 Zentimeter über dem aktuellen Niveau, die vorhandenen Geh- und Radwege werden entsprechend angeglichen.

Zeitplan:
Bis zum Jahresende 2019 ist die Straßenbaumaßnahme soweit abgeschlossen, dass der Verkehr wieder ungehindert fließen kann. Im April 2020 beginnen dann die Arbeiten an der neuen Spreequerung. Da diese in Fertigteilen geliefert und lediglich vor Ort montiert wird, geht man von 5 Monaten Bauzeit aus. Arbeiten in den Randbereichen und Neupflanzungen folgen im Frühjahr 2021.

(*) Diese Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Alexander Ahrens (l) und Staatssekretär Stefan Brangs (r
Sachsen fördert den Ausbau der Bombardier-Zufahrt in Bautzen mit rund 2,3 Millionen Euro. Übergabe des Fördermittelbescheides

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