Bautzen hat geredet – über Identität

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Frauen und Männer sitzen an einem runden Tisch

Am 13. Mai 2019 fand die zweite Veranstaltung „Bautzen wir müssen reden!“ im Museum Bautzen statt. Im Vorfeld wurden 50 Bautzenerinnen und Bautzener eingeladen. Dabei handelte es sich um Fraktionsvorsitzende der im Stadtrat vertretenden Parteien/Gruppierungen, städtische Eigenbetriebe, Vereine, Tourismus- und Planungsverbände, Krankenhaus, BA Bautzen, Gewerkschaften, Pfarrer, Blogger, Medienvertreter, Kammern und Verbände, Theater, Wohnungsbaugesellschaften sowie sorbische Vertreter. 50 Karten konnten in der freien Vergabe von interessierten Bürgerinnen und Bürgern abgeholt werden.

Insgesamt 90 Menschen nahmen die Chance war, über das Thema Identität zu diskutieren. Das Los entschied über die Zusammensetzung von insgesamt 10 Gesprächsrunden. Es wurde zum Teil kontrovers und kritisch diskutiert, aber immer respektvoll. Konsens war für alle, dass man nicht aufgrund seiner Geburt oder seiner Wohnortwahl perse „Bautzener“ ist. Heimat definiert sich eher über Familie, Freunde, Umfeld und gesellschaftliches Engagement. Jeder hat das Recht auf eine freie Meinungsäußerung, aber jedem sollte dieses Recht auch ausnahmslos zugesichert werden. „Demokratie braucht Streit“, sagte Oberbürgermeister Alexander Ahrens schon zur Eröffnung der zweistündigen Veranstaltung. „Diskussionen sind sehr erwünscht! Wir müssen uns aber vom Lagerdenken abwenden, nicht strikt Gut und Böse oder links und rechts denken. Die leisen Töne aus der Mittelschicht müssen wieder mehr Beachtung finden“.

Im Vorfeld der Veranstaltung wurden vereinzelt kritische Stimmen laut, die den Initiatoren eine zu exklusive Veranstaltung vorwarfen. Dem entgegnete der Oberbürgermeister, dass jeder Bautzener die Möglichkeit hatte, an der Veranstaltung teilzunehmen und von 50 freien Karten lediglich 45 abgeholt wurden. Selbst das dem Format geschuldete Potential wurde nicht vollständig genutzt. „Pfiffe aus der grauen Masse gelten nicht. Wir müssen uns wieder in die Augen sehen“.

Begleitet wurden die Tische von 10 Moderatoren des Projektes Krisen-Dialog-Zukunft (K!D) der TU Dresden und der Landeszentrale für politische Bildung. Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass die Stadt im Dialogprozess „Bautzen wir müssen reden!“ mehrere Formate der Interaktion austestet und angeht. Als nächstes wird eine Podiumsdiskussion zum Thema Grundgesetz geplant. Ahrens: „Wir müssen Bruchlinien offen darlegen und darüber reden“. Die Auswertung des Diskussionsabends übernimmt das Projekt K!D der TU Dresden. Es wird anschließend auf der städtischen Website  veröffentlicht.

Frauen und Männer sitzen an einem runden Tisch

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