In der Woche vom 24. bis 28. September sind alle Jugendlichen aus Bautzen dazu eingeladen, fünf neu geschaffene Graffiti-Wände in der Stadt einzuweihen. Dabei werden sie unterstützt von professionellen Künstler*innen aus Bautzen und Berlin, die ihnen in jugendkulturellen Workshops die nötigen Fähigkeiten an die Hand geben und die Gestaltung von der Skizze bis zum fertigen Bild begleiten. Die Workshops werden in einer Kooperation von Pro Chance – Mobile Jugendarbeit Bautzen und dem Berliner Verein cultures interactive e.V. durchgeführt. Diese beinhalten neben dem Sprayen auch einen Austausch in der Gruppe über die Ursprünge von Graffiti, die Hip-Hop-Kultur und die Messages, die wir an die Wand bringen wollen.
Diese Verbindung von Jugendkulturen und politischer Bildung ist das Kernanliegen der Workshops von Pro Chance und cultures interactive e.V. „Die demokratiestärkenden, antirassistischen und emanzipatorischen Aspekte von Jugendkulturen, wie sie sich vielfältig in der Entstehungsgeschichte des Graffiti als ein Element des Hip Hop oder auch in anderen Jugendkulturen finden, bieten einen hervorragenden Zugang für eine politische Bildung, die nah an den Lebenswelten und Interessen der Jugendlichen ist“, erklärt Tina Heise, Projektkoordinatorin bei cultures interactive e.V.. „Dadurch wird es möglich, niedrigschwellig mit den Jugendlichen über ein respektvolles und vielfältiges Zusammenleben zu sprechen, demokratische Haltungen zu fördern und gegebenenfalls bestehende Vorurteile abzubauen“. Diese Herangehensweise war auch für die Stadtverwaltung schlüssig und so wurden insgesamt fünf Flächen für das Projekt zur Verfügung gestellt.
Die Workshops finden vom 24. bis 28. September, jeweils von 15.00 bis 19.00 Uhr, statt. Im Verlauf der Workshops werden dann alle fünf Flächen an je einem Tag gestaltet. Los ging es bereits am 24. September auf dem Gelände vom TiK – Treff im Keller. Am Dienstag folgte der Tunnel am Kornmarkt-Center. Hier machte sich Baubürgermeisterin Juliane Naumann ein Bild vom neuen Angebot: „Ich finde das Angebot grundsätzlich toll, weil es mehrere Themen bindet“, so Naumann. „Es ist aber auch sehr zu begrüßen, dass nicht ausschließlich Wände auf Hinterhöfen, sondern auch öffentliche Flächen gestaltet werden“. Mittwoch und Donnerstag folgen der Skateplatz in Gesundbrunnen und die Seminarstraße 23. Den Abschluss am Freitag bildet die Turnhallenwand der Dr.-Salvador-Allende-Oberschule. „An anderen Stellen bleibt sprayen trotzdem illegal“, ergänzt Juliane Naumann. „Die Erfahrungen aus anderen Städten zeigen aber, dass eine teilweise Legalisierung Erfolg hat“.
cultures interactive e.V. ist bundeszentraler Fachträger für Jugendkulturarbeit und Prävention von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus im Rahmen des vom Familienministerium geförderten Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Die Graffiti-Workshops werden in Kooperation mit Pro Chance - Mobile Jugendarbeit Bautzen durchgeführt und werden durch das Bundesprogramm Demokratie Leben! im Rahmen des Modellprojekts Fair*in von cultures interactive e.V. gefördert.
Weitere Informationen und Fragen zu dem Verein cultures interactive beantwortet Ihnen Tina Heise gern unter 015775743978, per E-Mail unter heise(at)cultures-interactive.de oder auch die Webseite www.cultures-interactive.de.
