Von Bautzen in die Welt – Papier für London und den Orient

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1946 endete in Bautzen die jahrhundertelange Tradition der Papierherstellung. Das Museum Bautzen und der Verein ALTSTADT BAUTZEN e. V. erinnern am Dienstag, dem 25. September 2018, an diesen Wirtschaftszweig. 19.00 Uhr beginnt der Vortrag „Von der Papiermühle zur Vereinigten Bautzener Papierfabriken AG – Papierherstellung in der Spreestadt vom 15. bis 20. Jahrhundert“. Im Museum Bautzen erläutert Hagen Schulz die Geschichte der Papiermühlen der Familien Schaffhirt und Fischer sowie der Vereinigten Bautzener Papierfabriken AG.

Die Schaffhirts gehörten zu den bedeutendsten Papiermachern im deutschsprachigen Raum: Mitglieder ihrer Familie besaßen im Verlauf der Jahrhunderte in Böhmen, der Lausitz, in Sachsen und in Thüringen 25 Papiermühlen – auch in Bautzen. Die bereits 1443 errichtete Papiermühle an der Spree zählt zu den ältesten in Deutschland. Im 16. Jahrhundert entstand in Obergurig eine zweite Papiermühle. Sie belieferte ab Ende des 18. Jahrhunderts Kunden in aller Welt mit ihrem Feinpapier. War zunächst der kaiserliche Hof in Wien der wichtigste Abnehmer, wurde später auch in die Schweiz, nach New York und in den Orient geliefert. Durch den Zusammenschluss verschiedener Papiermühlen entstand 1871 die Vereinigte Bautzener Papierfabriken AG mit dem Hauptwerk in der Seidau. Um 1930 beschäftigten sie rund 1200 Mitarbeiter und zählten zu den modernsten Betrieben ihrer Art in Deutschland und Europa.

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