Stadt schreibt europäischen Förderpreis aus

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blauer Himmel mit Friedenstaube

Seit Jahresbeginn hat es in Bautzen bereits mehrere Veranstaltungen zum Jubiläum „1000 Jahre Friedensschluss zu Bautzen“ gegeben (www.friedevonbautzen.eu). Nun setzen die Organisatoren, zu denen neben der Stadt und dem Steinhaus Bautzen e.V. auch die Evangelisch-lutherische Kirchgemeinde, die Domowina, das Sorbische Institut, das Landratsamt und der Tourismusverein Bautzen gehören, einen weiteren Akzentpunkt: Sie schreiben einen Förderpreis für Kunst und soziales Engagement aus. Unter dem Titel DIE/KUNST/EUROPA beinhaltet er zwei wesentliche Themen: einerseits die KUNST des friedlichen Miteinander, des Umgangs miteinander und die Bereitschaft füreinander da zu sein. Es soll der europäische Gedanke, ein friedliches Miteinander in einer vereinten Welt, auf der grenzüberschreitenden zwischenmenschlichen Ebene gefördert werden. Andererseits sollen tatsächlich KUNST und Kultur im Mittelpunkt unserer Förderung stehen. In den Wettbewerb treten Konzepte für Vorhaben, die in die Gesellschaft wirken und einen Dialog anregen sollen. Der Preis soll einen Beitrag zu einem konstruktiven, gemeinschaftlichen Diskurs zur Zukunft Europas leisten und sich drängenden Fragen unserer Zeit stellen: Welche Visionen gibt es und wie ist ein friedliches Zusammenleben in der gegebenen kulturellen Vielfalt möglich?

Der Förderpreis richtet sich an Kultureinrichtungen und Kulturschaffende aus Deutschland und Polen. Im Mittelpunkt stehen Ideen, die zur Umsetzung gebracht werden sollen oder sich in der Umsetzung befinden. Dabei ist die weitere Betreuung der Projekte Teil der Idee, beispielsweise durch die Unterstützung bei Förderanträgen o.ä.. Ausgezeichnet wird künstlerisches Schaffen, welches das Thema „Europa“ aufgreift, in künstlerische Formen übersetzt und positive Bezugspunkte zu diesem Thema schafft. Das Preisgeld beträgt 2.500 Euro. Einsendeschluss ist der 1. September, der für Polen und Deutschland eine besondere geschichtliche Bedeutung hat.

Schirmherren des Preises sind neben Oberbürgermeister Alexander Ahrens Herr Prof. ord. Dr. habil. Andrzej Przyłębski, Außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, Herr Dr. Uwe Koch, Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz, und der Abgeordnete des Deutschen Bundestages Herr Dietmar Nietan, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband e.V.. Den Vorsitz der Jury hat Bernd Karwen vom Polnischen Institut Berlin.

Ausschreibungsunterlagen und weiterführende Informationen gibt es auf www.bautzen.de. Der Förderpreis selbst soll im Rahmen einer festlichen Veranstaltung am 14. November in Bautzen verliehen werden.

Zum 1000. Mal jährt sich der Abschluss des Friedensvertrags zwischen dem Heiligen Römischen Reich und dem Herzogtum Polen, der am 30. Januar 1018 auf der Ortenburg Bautzen hergestellt worden war. Aus den langjährigen Kriegsgegnern Heinrich II. (973/978–1024), König des Ostfrankenreiches und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und Bolesław I. Chobry (965/967–1025), Herzog von Polen, wurden Verbündete in gemeinsamer Sache. Sie fochten für diese und formten dabei eine Region Mitteleuropas. Erstmals wurde die Oberlausitz als Gebietsform erwähnt und anerkannt.

Der Bautzener Frieden hielt damals nur wenige Jahre. Anders die heutige Situation. Seit Jahrzehnten leben die Menschen hier im Zentrum Europas ohne kriegerische Auseinandersetzungen. Dies wird als Normalität kaum noch wahrgenommen und bedarf dennoch unsere stetige Aufmerksamkeit.

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