Helga Schwarz wurde 1928 in Bautzen geboren. Nach dem Studium an der Musikhochschule Leipzig und einem extern abgelegten Staatsexamen in Mathematik war sie von 1953 bis 1988 Musik- und Mathematiklehrerin an der Erweiterten Oberschule „Friedrich Schiller“ in Bautzen. Hier gründete sie 1953 den bis heute bestehenden Chor der Friedrich-Schiller-Schule. Mehrere Jahre lang organisierte sie die überregional bedeutsamen Chorleiterseminare.

In ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit als Musiklehrerin hat sie Generationen von Schülern die Liebe zur Musik vermittelt und mit außergewöhnlichem Engagement dazu beigetragen, humanistische Musikkultur auch in Zeiten weiterzutragen, die andere ideologische Schwerpunkte setzte. Ihre Schüler erinnern sich noch heute an ihren Unterricht, der weitgehend frei von den ideologischen Vorgaben dieser Zeit war und sie damit zu einer der markanten Ausnahmen machte.

Sie hat neben den Aufgaben in der Schule immer auch die Musik in den öffentlichen Raum getragen und neben den eigentlichen Schülerkonzerten weitere Aufführungen realisiert (z.B. „Judas Maccabäus“, „Bastien und Bastienne“, Wagner-Konzert), zum Teil mit namhaften Solisten. Nach ihrer Pensionierung hat sie sich weiterhin für das Musik- und Kulturleben der Stadt Bautzen engagiert. Sie übernahm während der Vakanz für fast zwei Jahre die Leitung der Musikschule Bautzen. Dabei hat sie diese, für die musikalische Bildung junger Leute so wichtige Einrichtung gerade in der schwierigen Zeit der Wende um alle Klippen geführt.

Im Mai 1997 war sie Mitbegründerin der Stiftung Taucherkirche, deren Vorsitzende sie seitdem mit kurzer Unterbrechung war. Die Stiftung hat sich wesentlich bei der Rettung der verfallenden Taucherkirche und der Restaurierung des Renaissanceportals engagiert. Natürlich war sie auch hier maßgeblich an der Organisation der Benefiz-Konzerte beteiligt. Sie war Mitglied des Musikausschusses der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde und aktiv in der evangelischen Domkantorei.