Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Menschsein.

Nikolaus Harnoncourt

Freitag, 15. März 2024 | Saal des Sorbischen Museums, Ortenburg 3

Scharwenka Quartett

Werke von Jan Paul Nagel, Bedřich Smetana, Josef Suk

Petr Matěják – Violine
Annette Rössel – Violine
Réka Szabó – Viola
Leon Szostakowski – Violoncello

Werke von Jan Paul Nagel, Bedřich Smetana, Josef Suk

Ein Programm der Geburtagsjubiläen – Jan Paul Nagels Geburtstag jährt sich zum 90. Mal, Smetanas zum 200. Mal. Smetanas erstem Streichquartetts „Aus meinem Leben“ ging eine schicksalshafte Zeit voraus. 1874 verlor er sein Gehör. Zwei Jahre später zog er mit seiner Familie aufs Land, was ihm wie eine Vertreibung vorkam: Er litt unter seiner Taubheit und dem fehlenden Kontakt mit verständigen Menschen. Das Streichquartett stellte er sich als ein Gespräch im engen Kreis vierer Freunde vor, die über das sprechen, was ihn quält. Es ist eine Art leidenschaftlicher und resignierender Dialog zwischen einer kämpferischen Persönlichkeit und ihrem Schicksal.

Jan Paul Nagel war einer der profiliertesten sorbischen Komponisten. Die Verbindung von sorbischer Folklore mit der Musik des 20. Jahrhunderts zeichnet sein Schaffen aus. Seine „Sorbischen Tänze für Streichquartett“ sind in der Lausitz sehr populär.

Josef Suk war ein tschechischer Komponist und der Schwiegersohn AntonínDvořáks. Sein Geburtstag jährt sich in diesem Jahr zum 150. Mal.

Sonnabend, 13. April 2024 | Saal des Sorbischen Museums, Ortenburg 3

Caracou

Jana Pöche – Main Vocals
Klaus Jacob – Akustikgitarre
Chris Farnaby – Kontrabass und Backing Vocals
Gunther Lietz – Geige und Backing Vocals
Frank Schlüter – Akustikgitarre

Caracou – dieser Name steht für Gypsy-Swing, Chanson oder auch Jazz à la Manouche aus Deutschland. Musik, die mitreißt, zum Tanzen animiert und außerdem etwas zu erzählen hat. Die fünf Musiker aus Dresden entführen den Zuhörer mit ihren Klängen in eine Welt der Swingmusik und des französischen Chansons. Auf Englisch und Französisch erzählt die Sängerin Jana von Pariser Vierteln, New Yorker Eindrücken, Nächten in der Wüste, neuer und vergehender Liebe – von Dingen, die jeder schon selbst erlebt hat, Lebensgefühlen, in denen man sich sofort wiederfinden kann oder auch mal einem neuen Blick auf die Welt. Die Geige setzt verspielt zur Improvisation an. Getragen vom steten Puls des Kontrabasses und dem treibenden Spiel der Gitarren rückt jedes der Instrumente von Zeit zu Zeit in den Fokus oder auch in den Hintergrund, darf mal Star, mal Begleitinstrument sein. Der zeitlose Rhythmus des Jazz Manouche geht über die Ohren ins Herz – und in die Füße. Leidenschaft und Spielfreude machen einen Abend mit Caracou zu einem authentischen Erlebnis. Das Repertoire der Band reicht von den Stücken großer Künstler vergangener Tage wie Django Reinhardt, Peggy Lee, Duke Ellington über Gypsy-Jazz-Adaptionen genrefremder Stücke (z.B. von Cindy Lauper) bis hin zu eigenen Titeln.

Die Musiker verstehen es bei aller Virtuosität, das Publikum immer mitzunehmen und teilhaben zu lassen. Die wohldosierte Mischung aus einfühlsamen Arrangements und improvisativer Freiheit schafft es, den Zuhörer zu fesseln und für einen Moment die Zeit vergessen zu lassen.

Freitag, 28. Juni 2024, 19.30 Uhr | Kulturgarten des Sorbischen National-Ensembles

Vivaldi versus Piazolla

Tango Misterio

Anja Konjen – Piano
Katrin Wehle – Violine
Helfried Knopsmeier – Violoncello
Alexander Göpfert – Kontrabass
Adriana Macchi – Gesang/Gitarre
Wladimir Artimowitsch – Bandoneon/Bajan

Vivaldi am Rio de la Plata oder Piazolla an der Lagune von Venedig? Bandoneon oder Cembalo? Tango Misterio entführt in eine barock-neuzeitliche Fusion aus Antonio Vivaldis zeitlosen Lautmalereien von Naturereignissen, Stimmungen und Wetterphänomenen, mit der quirlig-emotionalen, musikalischen Vertonung des Zeitenlaufs der südamerikanischen Hauptstädter Argentiniens durch Astor Pantaleón Piazolla. Eine kreative Verschmelzung der Höhepunkte aus den „Vier Jahreszeiten“ und „Cuatro Estaciones porteñas“, zweier ungewöhnlich herausragender Lebenswerke, zu einem gefühlsreichen, schwelgenden sich in den Elementen treiben Lassens erwartet die Zuhörenden.

Wo könnte die wundervolle Ästhetik beider Werke an Dramatik, Eleganz, Virtuosität und Leidenschaft besser erlebbar werden als unter freiem Himmel!

Sonnabend, 7. September 2024 | Saal des Sorbisches Museums, Ortenburg 3

The Twiolins

Marie-Luise Dingler – Violine
Christoph Dingler – Violine

Women in Music – Ungehörte Meisterinnen: Eine Hommage an die weiblichen Komponisten in der Welt der Musik

Trotz der 1957 eingeführten Gleichberechtigung beträgt der Frauenanteil in unserer heutigen Komponistenszene nur etwa 13 %. The Twiolins, als Bruder und Schwester paritätisch aufgestellt, wollen mit diesem Programm die Perspektiven öffnen und einen Schwerpunkt auf die weibliche Stimme in der Musik legen!
Auf der Suche in Bibliotheken und Archiven fanden sie Maddalena Laura Lombardini Sirmen, eine venezianische Violinistin, Sängerin und Komponistin der Klassik, die als glänzende Geigerin auf Tourneen durch ganz Europa reiste.

Nicht mehr ganz so unbekannt ist Fanny Hensel, geborene Fanny Mendelssohn, die Schwester des berühmten Komponisten. Zu Lebzeiten wurde ihr eine musikalische Karriere von der Familie verboten, doch heutzutage ist sie nicht mehr aus dem Konzertkalender wegzudenken. Um sie als Wegbereiterin zu würdigen, hat Christoph Dingler eines ihrer schönsten Werke als Duo arrangiert.

Dann erst findet sich ein Werk in der Moderne, bei Grazyna Bacewicz, die gefeierte polnische Komponistin – mit ihrer genialen, Lebensfreude versprühenden Suita.

Alle weiteren Werke stammen von lebenden Komponistinnen, die The Twiolins persönlich kennen. Dahinter steckt eine besondere Geschichte:
Die Kompositionen sind im Rahmen des durch The Twiolins initiierten Kompositions-Wettbewerbs entstanden und vom Publikum ausgezeichnet und prämiert worden. Alle haben sich bereits einen Namen als Komponistin gemacht und sind meist selbst auftretende, erfolgreiche Musikerinnen. Ihre Werke erzählen lebhafte Geschichten, die sich gleich im inneren Auge des Zuhörers abspielen – denn oft ist ihre musikalische Sprache an die Filmmusik angelehnt.
 

Sonnabend, 9. November 2024 | Saal des Sorbischen Museums, Ortenburg 3

Paranormal String Quartet

Felix Key Weber – Violine
Gustavo Strauß – Violine, Komposition
Katie Barritt – Viola
Jakob Roters – Violoncello

Das Paranormal String Quartet spielt sich virtuos durch eine pulsierende Symbiose klassisch geprägter Klangwelten, radikaler Avantgarde und jazziger beats – immer auf der Suche nach der eigenen Vision von Kammermusik. Die Musiker (u.a. Staatsoper München/Bayerisches Kammerorchester) können durch neue Spieltechniken nicht nur satte Grooves kreieren, sondern bringen mit ihrer Fähigkeit mitreißend zu improvisieren auch noch weitere Ebenen in das Programm „Compose the room“, die in dieser Besetzung bisher kaum zu hören waren. Das Ensemble hat sich mit interdisziplinären Programmen einen Namen gemacht und schöpft für seine Eigenkompositionen aus subkulturellen Einflüssen ebenso wie aus Folklore und Tradition der alten Meister. Das Paranormal String Quartet wurde unter anderem mit dem „Bayerischen Kunstförderpreis 2020“ und dem „Sächsischen Mozartpreis 2023“ ausgezeichnet.

 

Sonnabend, 7. Dezember 2024 | Saal des Sorbischen Museums, Ortenburg 3

EuropaChorAkademie

Stipendiaten der EuropaChorAkademie singen aus dem „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach und „Michael Praetorius: Es ist ein Ros` entsprungen“, „Georg Friedrich Händel: Joy to the world“, „John Rutter: Wiegenlied“.

Die EuropaChorAkademie (ECA) wurde 2017 in Görlitz gegründet, um junge Talente in Chor und Komposition in ganz Europa zu fördern. Mit Unterstützung von Deutschland, Sachsen und weiteren Förderern bietet sie eine hochwertige Ausbildung, Konzertpraxis und wissenschaftliche Begleitung, einschließlich chorsinfonischen Werke und Jazzkonzerte.

Die ECA ist dem Sächsischen Chorverband e.V. angeschlossen und unterstützt Laienchöre im Drei-Länder-Eck Polen-Deutschland-Tschechien. Die jährlichen Höhepunkte sind Konzerte auf der Görlitzer Seebühne (in atemberaubender Naturkulisse.)
Das Weiterbildungsprogramm der ECA unter Leitung von Jan Hoffmann startet seine Saison 2024 mit jungen Talenten. Die Teilnehmer durchlaufen ein Curriculum in deutscher Chorliteratur, musikwissen-schaftlicher Vertiefung und Deutschunterricht, u.a. begleitet von Prof. Dr. Magdalena Blum der Musikakademie Breslau und Prof. Olaf Katzer der Hochschule für Musik Dresden.

Die ECA möchte einen Beitrag zur Erhaltung, Erneuerung und Entwicklung der Chorlandschaft in ganz Europa leisten und richtet sich an fortgeschrittene Studenten und Absolventen, die sich für Ensemble- und Chorgesang interessieren.